Mein Urologe plant eine sog. „Distensionszystoskopie“ – was ist das?

Bei der Distensionszystoskopie oder Zystoskopie mit Hydrodistension handelt sich um eine spezielle Form der Blasenspiegelung in Narkose, die zur Detektion einer „Interstitiellen Zystitis“ (syn: Blasenschmerzsyndrom) dient.

Die Blase wird zunächst ohne Dehnung gespiegelt. Typisch ist, dass hier zunächst keine charakteristischen Veränderungen zu sehen sind. Selten (in etwa 12 % der Fälle) kommt ein Narbenbezirk am Blasendach zur Darstellung, der nach dem Erstbeschreiber „Hunner-Ulcus“ benannt ist, obwohl kein eigentliches „Geschwür vorliegt“.

Dann wird die Blase auf 60 cm Wassersäule gedehnt. Dieser Druck, der nur wenig über dem maximalen Druck beim Wasserlassen liegt, macht der gesunden Blase nichts aus – bei der interstitiellen Zystitis kommt es zu charakteristischen punktförmigen Blutungen aus der scheinbar gesunden Blasenwand, den sog. „Glomerulationen“. Im Gefolge werden dann noch Gewebsproben entnommen, diese spielen jedoch für die Diagnose keine entscheidende Rolle.

Sog. „Hunner-Ulcus“ – weißlicher Narbenbezirk ohne Blutgefäße am Blasendach.

Nach Blasendehnung (Distensionszystoskopie) entstehende punktförmige Blutungen aus scheinbar gesunder Blasenwand.