Guten Morgen, Prof. Dr. Wiedemann und PD Dr. Naumann,

ich bin 41 Jahre alt. Durch drei Kaiserschnitte, zweimal MRSA und zwei Blasenverletzungen leide ich unter leichter Inkontinenz und starkem Harndrang, sodass ich schon Panik bekomme, wenn keine Toilette in der Nähe ist. Der Drang verschlimmert sich besonders, wenn ich sitze. Beim dritten und letzten Kaiserschnitt wurde festgestellt, dass die Blase mit der Gebärmutter verwachsen ist, die dann gelöst wurde. Außerdem habe ich viele Verwachsungen. Meine Blase ist aufgrund der Verletzungen nicht mehr rund, sondern eher herzförmig (wurde mit Kontrastmittel geröntgt). Beim Urologen wurde zudem eine Blasenspiegelung durchgeführt. Ich bekam Tabletten verschrieben, die ich jedoch nicht genommen habe, da ich noch recht lange gestillt habe. Auch haben mich die Nebenwirkungen abgeschreckt. Jetzt, drei Jahre nach der letzten Geburt, habe ich mir Spasuret bestellt, da ich unter den Umständen doch ziemlich leide. Ich kann den Harndrang nicht lange zurückhalten, und wenn ich muss, dann sofort. Außerdem schmerzt die Blase, wenn ich auf dem Rücken liege. Ich nehme Spasuret seit ein paar Tagen. Ich glaube, der Harndrang ist besser geworden, auch die Schmerzen sind fast weg, die Inkontinenz jedoch nicht. Leider wird mir am Morgen, wenn ich die Tablette nach dem Frühstück eingenommen habe, übel, und ich fühle mich ein bisschen benommen im Kopf. Ganz eigenartig. Jetzt ist meine Frage, ob ich die Tabletten trotzdem weiternehmen soll oder ob sie meinem Magen schaden könnten!? Ich bin mir da sehr unsicher. Haben Sie vielleicht irgendwelche anderen Ratschläge bezüglich meiner Problematik? Ich habe von Botox-Injektionen gelesen, die helfen könnten!?

Danke und herzliche Grüße

Antwort von Prof. Dr. Wiedemann:

Hallo,

Sie müssten erst einmal richtig untersucht werden, um herauszufinden, was los ist. Aus der Form der Blase kann man leider nicht auf die Funktion schließen. Aus meiner Sicht wären eine urodynamische Messung und eine für Frauen harmlose Spiegelung neben Basisuntersuchungen wie z. B. Infektausschluss erforderlich. Vor den Medikamenten brauchen Sie keine Angst zu haben, sie helfen Ihnen!

LG

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann