Bei mir wurde eine Trichterblase diagnostiziert. Die Urodynamik wurde aufgrund meiner Reizblase durchgeführt, die aus einigen Harnwegsinfekten resultierte. Ich sollte tagsüber einen Silikonwürfel wie einen Tampon einführen, der die Trichteröffnung verengen soll. Leider habe ich gar keinen Effekt gespürt.

Die Ärztin rät nun zu einer OP. Ist das sinnvoll?

Ich nehme Medikamente und verwende jeden Abend für 20 min ein Stromgerät mit Vaginalsonde.

Leider sind alle Maßnahmen bisher wenig bis gar nicht wirkungsvoll.

Der Leidensdruck ist sehr, sehr groß!

Kann eine Reizblase geheilt werden? Ich habe gelesen, dass der ursprüngliche Zustand nach Absetzen der Medikamente zurückkehren soll bzw. sich noch mehr verschlechtern kann. Hilft da ein Ausschleichen des Medikaments?

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Bibi,

wenn eine Senkung („Trichterblase“) die Ursache für eine Reizblase ist, wird eine Unterdrückung von Symptomen mit Medikamenten nie ganz gelingen. Oder erst dann anschlagen, wenn der Auslöser beseitigt ist. Wir nennen das den Unterschied zwischen kausaler (vom Grunde her) und symptomatischer Therapie. Eine Strombehandlung wird die Senkung nie erfolgreich therapieren.

Es gilt, erst die normale Anatomie wiederherzustellen und dann die noch überhängenden Beschwerden zu therapieren, falls sich diese nicht von alleine geben.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH