Hallo,
vor knapp einem Jahr hatte ich (männlich, 45 Jahr, im Prinzip gesund) unmittelbar hintereinander mehrere Harnwegsinfekte. Es wurden Bakterien vom Typ „pseudomonas“ nachgewiesen. Die Behandlung erfolgte mit Antibiotika.
Seither spüre ich oft ein starkes Brennen in der Blase und in der Harnröhre, meist nach der Miktion. Bakterien oder andere Erreger konnten allerdings schon seit langem nicht mehr nachgewiesen werden.
Eine Blasenspieglung, mehrere Ultraschalluntersuchungen, Restharnbestimmungen, Tastuntersuchungen der Prostata und die Bestimmung diverser Blutwerte (einschließlich PSA) blieben ebenso ohne Befund wie wiederholte Urinuntersuchungen und -kulturen. Lediglich eine Mikrohämaturie ist manchmal feststellbar.
Mein Urologe weiß keinen Rat.
Was könnte das dauernde Brennen verursachen und kann man es irgendwie behandeln?
Vielen Dank.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Hallo,

Ihre Beschwerden würden zu einer chronischen Prostatitis passen.

Ich würde als Ihr Urologe veranlassen:
Harnröhrenabstrich (PCR Chlamydien, Mykoplasmen)
3-Gläser-Probe
Ejakulat auf Erreger

Wenn ein Erregernachweis gelingt, dann Antibiose lt. Urinkultur.
Wenn nicht, Alphablocker, Phythotherapeutikum + Antibiotikum aus der Makrolidreihe über 3 Wochen.

Dann müsste die Frage geprüft werden, ob Ihre Prostata nicht ein Abflusshindernis darstellt (Harnstrahlmessung, ggf. Urodynamik).

LG
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann