Guten Tag,
ich habe Ende Januar ein Baby bekommen ( spontane Entbindung ohne PDA oder Geburtsverletzungen, aber eingeleitet).
1 Woche nach der Entbindung bekam ich heftigen sehr unangenehmen Harndrang, allerdings ohne Schmerzen und ohne Blut im Urin.
Trotzdem ließ ich mich bzgl Blasenentzündung untersuchen. Es waren Bakterien nachweisbar und nach 3 verschiedenen Antibiotika im Urin nicht mehr zu erkennen. Der Harndrang hörte jedoch nie auf. Hinzu kamen Schmerzen an der Blase selbst, die kommen und gehen. Der Harndrang ist seit 4 Monaten chronisch und massiv, vor allem nachts. Ich habe bereits Östrogene bekommen, sowie Spasmex, Vesikur und jetzt Emselex. Es ist absolut unklar ob die Beschwerden mit der Entbindung zusammenhängen. Letzte Woche bekam ich eine Blasenspiegelung. Der Urologe diagnostizierte sehr sicher eine chronische Entzündung des Blasenbodens. Ich soll noch 2 Monate weiter Emselex nehmen. Falls es dann nicht besser ist soll ein stärkeres Medikament zum Einsatz kommen, eine Druckmessung und evtl Botox- Injektion vorgenommen werden. Leider verstehe ich nicht wieso man die Entzündung nicht mit Medikamenten behandelt. Emselex soll doch lediglich den Harndrang mindern. Ist das Vorgehen also richtig? Könnten die Zeichen auf eine IC hindeuten oder hätte man das in der Spiegelung gesehen? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter..

Antwort von Professor Wiedemann:

Hallo,

die „Zeichen“ deuten nicht auf eine IC hin. Alle genannten Medikamente dämpfen den Harndrang einer „Reizblase“, deren Ursachen man häufig nicht findet, aber bei Ihnen durchaus eine veränderte Beckenanatomie durch die Geburt und die Rückbildungsvorgänge sein können. Auch kann eine Entzündung eine Reizblase triggern (Pneumonie-Reizhusten).

Ich würde die „Blasendruckmessung“ zuerst durchführen und dann weiter überlegen.

LG,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann