Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wiedemann,
ich gehe am Tag sehr häufig zur Toilette und messe pro Miktion manchmal nur 200 ml – an anderen Tagen aber etwa 400 ml. Mehr als 400 ml sind es jedoch nie (dann habe ich sogar manchmal das Gefühl, dass die Blase „überläuft“.). Sind diese Schwankungen bzw. Mengen normal?
Mich quälen seit 2 Jahren immer wieder auftretende Blasenentzündungen (jedoch ohne Brennen oder weitere Symptome) – dafür aber mit gleichzeitig auftretender Dranginkontinenz. Die Urinergebnisse aus dem Labor zeigen keine Bakterien, nur erhöhte Leukozyten-Werte. Der Urologe hat nun trotzdem ein Antibiotikum verschrieben (Furantadin 100mg für 4 Wochen). Er sagte, es besteht die Möglichkeit, dass die Bakterien in der Blasenwand fest sitzen. Eine Bekannte hat in diesem Fall von ihrem Arzt ein Antibiotikum Tetrazyklin – mit dem Hinweis, das wäre das richtige Mittel in diesem Fall- verschrieben bekommen. Wie denken Sie darüber?
Das Thema Toilettengang ist inzwischen alltagsdominierend und es ist so belastend, die offenen Fragen aufgrund von Zeitmangel bei der Behandlung nicht beantwortet zu bekommen.
Ich wäre Ihnen für eine Rückmeldung sehr dankbar.
Viele Grüße.

Antwort von Prof. Wiedemann

Hallo,

je nach Trinkmenge können die Urinmengen sehr schwanken. „Keime in der Blasenwand“ – ich würde empfehlen, eine Urinkultur anlegen zu lassen, ehe mit ungetesteten Antibiotika experimentiert wird. Urologen haben die Möglichkeit, die Ursache von rez. Blaseninfekten aufzudecken – da gibt es viele.

LG
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann