Guten Tag,

ich (21 Jahre, w) hatte Anfang September eine Blasenentzündung (häufiger, plötzlicher Harndrang ohne Schmerzen), die nach einer Woche mit einem einfachen Urintest beim Hausarzt nachgewiesen wurde (ohne genaue Bestimmung der Erreger). Daraufhin habe ich Fosfomycin als Antibiotika einmalig eingenommen. Wenige Tage später war der ständige Harndrang jedoch wieder da. Er ist selten plötzlich, sondern eher ständiger Begleiter. Manchmal ist das eher ein dumpfes Gefühl in der Blasengegend und in anderen Momenten eher ein Stechen in meinem Intimbereich, das schwer zu verorten ist. Ich gehe zwar relativ regelmäßig auf Toilette (2-4h) allerdings nimmt mich dieser permanente Drang auf Toilette zu müssen psychisch auch total mit. Schmerzen beim Wasserlassen habe ich keine, nur manchmal gegen Ende ein leichtes (sehr geringes) Brennen.
Urinkulturen (MSU) wurden nun schon 2mal angelegt, jedoch o.B. und ein Ultraschall wurde auch schon gemacht. Auch die gynäkologische Untersuchung war unauffällig, es steht nur noch eine Untersuchung auf Clamydien aus (die Symptome sind ja aber eher untypisch oder?. Die Ärzte sagen mir ständig, das wird schon wieder, aber ich habe ziemliche Angst, dass sich hier etwas chronisches entwickelt. Canephron und Angocin habe ich bereits eingenommen, ohne signifikante Veränderung. Auch mit verschiedenen Tees und Zinnbädern hatte ich keinen Erfolg. Seit einigen Tagen nehme ich Vitamin C, das mir empfohlen wurde.
Es ist meine erste Blasenentzündung, die mit Antibiotika behandelt wurde und ich habe bisher noch nie Probleme mit häufigem/ständigem Harndrang etc. gehabt. Grundsätzlich hatte ich in meinem Leben vielleicht 3 Blasenentzündungen, die meistens über Nacht wieder weg waren.
Kann es in meinem Alter passieren, dass sich aus einer (mittelmäßig schlimmen) Blasenentzündung so etwas dauerhaftes (zb Reizblase) entwickelt? Ich habe das Gefühl nicht ernst genommen zu werden und mache mir Sorgen, dass es auch psychosomatische Beschwerden sein könnten. Vor allem habe ich jedoch die Angst ewig bis immer mit diesen Beschwerden leben zu müssen.

Hätten Sie einen Tipp für mich?

 

Antwort Prof. Wiedemann

 

Hallo,

 

der Tipp ist, nicht nervös zu werden. Wenn

 

  1. a) kulturell geklärt ist, dass die Bakterien weg sind (Streifentest reicht nicht)
  2. b) ein Harnröhrenabstrich (so Sie sex. aktiv sind) – PCR im STD-Programm – DEFINITIV ausschließt, dass Sie eine Harnöhrentnzündung durch Chlamydien etc. haben (das kann man nicht am Ausfluss und selten bei der gyn. Untersuchung entdecken), werden die Beschwerden abklingen.

 

Ich empfehle weder angocin noch canephron – die sind die die akute Entzuündung und reizen die Blase noch mehr. FÜr VIt. C gibt es keinen wiss. Beweis.

 

Goldrutenkraut (Präparat z.. B. Cystinol LONG, nicht AKUT) enthält blasenberuhigende Bestandteile.

 

LG

 

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann