Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wiedemann,

ich bin verzweifelt. Meine Geschichte in Kurzform: Alter 55 Jahre, Hysterektomie in 2017, seit Sommer 2019 (nach einer Blasenentzündung) ständiger Harndrang mit späterer Diagnose Reizblase. Medikation: Spasmex, Solifenacin, Betmiga, Tovedeso = alles ohne Wirkung. (OeKolp-Creme benutze ich im Übrigen auch). Zwischenzeitlich kamen im Laufe des letzten Jahres zu dem ständigen Harndrang noch Schmerzen hinzu. Da ich bzw. mein Urologe dann auch nicht mehr weiter wusste, habe ich mich für eine Botox-Injektion entschieden. Diese ist vor 5 Wochen erfolgt. Ich spüre bislang leider keinen Erfolg und jeder Tag der vergeht, lässt meine Hoffnung auf Wirkung schwinden. Und ich hatte mir davon wieder so sehr Lebensqualität erhofft.

Mein Leben dreht sich nur noch um meinen Unterleib. Aus einer lebenslustigen verrückten Nudel wird langsam eine schlecht gelaunte, dünnhäutige, sich zurückziehende Frau. Wer oder was kann mir helfen? Sollte es sich um eine IC handeln (von der ich hier bei Ihnen das erste Mal gelesen habe)?

Ich wohne in der Mitte Deutschlands, würde aber einen Weg zu Ihnen nicht scheuen, wenn ich mir Hilfe erhoffen kann. Ein stationärer Aufenthalt wäre dann vielleicht sinnvoll und hoffentlich auch möglich?

In der Hoffnung auf eine Rückantwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Simone

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Simone,

Schmerzen, Harndrang und nichts spricht an – das könnte eine IC sein, die anders behandelt werden muss.

Wir bieten eine IC-Sprechstunde an, die eine Oberärztin von mir abhält. Gerne können Sie einen Termin dafür in meinem Sekretariat abmachen (wenn möglich mit Einweisung, von der wir keinen Gebrauch machen, aber die es uns ermöglicht, eine kleine Pauschale von der Krankenkasse zu bekommen). Termine sind immer Freitags. Telefonnummer 02302/175-2521.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH