Guten Tag liebes Expertenteam,
ich habe eine Frage zu dem Antibiotikum Furadantin. Ich hatte in der vergangenen Zeit zwei mal hintereinander einer Blasenentzündung und habe deswegen von meinem Arzt gesagt bekommen, dass ich zur Sicherheit in der nächsten Zeit nach dem Sex eine Tablette Furadantin nehmen kann. Da ich zusätzlich die Pille nehme habe ich auch gefragt, ob es Wechselwirkungen gibt und der Arzt meinte nein garantiert nicht. Jedoch bin ich etwas unsicher, weil meine Ärztin in Berlin gesagt hat, dass Wechsewirkungen entstehen können. Ich hatte jetzt aufgrund der ersten Aussage nur mit der Pille verhütet und habe jetzt Angst schwanger zu sein. Können Sie mir sagen, ob Furadatin die Wirkung der Pille beeinflusst und ab welcher Dosierung? Vielen Dank schonmal im Voraus…

 

Antwort von Prof. Wiedemann

 

Hallo,

gemeint sind Wechselwirkungen mit bestimmten Leberenzymen (Zytochrom P450 3A4), die die „Pille“ abbauen. Bestimmte Arzneistoffe können die Aktivität dieser Leberenzyme beschleunigen, so dass die Antibabypille schneller abgebaut und dadurch unwirksam wird. Zu diesen Arzneistoffen gehören Phenobarbital (Beruhigungs- und Narkosemittel), Phenytoin (Epilepsie-Mittel), Carbamazepin (neurologisches Medikament) oder Rifampicin (Tuberkulose-Medikament) sowie auch das pflanzliche Johanneskraut (gegen Depressionen), NICHT aber Furadantin. Von daher besteht aus meiner Sicht kein Grund zur Sorge vor ungewollter Schwangerschaft aus diesem Grund.

LG

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann