Ich (54 J.) habe seit Jahren (eigentlich Jahrzehnten) eine sehr aktive Blase und muss tagsüber (vorallem vormittags) sehr häufig wasserlassen (geringe Mengen ca. 200 ml, oft viel weniger) bin aber nicht inkontinent.

Normalerweise muss ich stündlich auf Toilette und kann höchstens zwei Stunden aushalten. Wenn ich wenig oder nichts trinke, kann ich die Häufigkeit verringern, habe aber trotzdem Harndrang. Ab dem späten Nachmittag nimmt der Harndrang meistens ab. Nachts muss ich so gut wie nie auf Toilette. Bisherige Prostata-Untersuchungen waren unauffällig.

Sobald ich aus liegender oder sitzender Position aufstehe habe ich von einem Moment auf den anderen Harndrang, der sich dann innerhalb von Minuten so steigern kann, dass ich das Wasser kaum mehr halten kann. Gleiches passiert, wenn der Darm auf die Blase drückt. Beim Wasserlassen habe ich dann Schwierigkeiten, da sich vorher alles total verkrampft. Mit der Folge, dass ich dann im 30 Minuten-Takt urinieren muss, bis sich die Verkrampfung gelöst hat.

Haben Sie eine Idee, was ich tun könnte, um den Harndrang zu dämpfen?
Vielen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber Levi,

zuerst müssten Ihre Beschwerden einmal abgeklärt werden. Ich würde empfehlen:

  1. urodynamische Messung,
  2. Blasenspiegelung,
  3. neurologische Untersuchung.

Wenn es sich um eine „überaktive Blase“ ohne erkennbare Ursache handelt, wären sog. „Anticholinergika“ zur Dämpfung derselben indiziert.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH