Sehr geehrter Herr Professor Wiedemann,
ich (w, 45 Jahre)hatte in der Vergangenheit bereits häufig Harnwegsinfekte, v.a. in der Kinderwunschzeit. Vor einigen Monaten fingen die Beschwerden an – häufiger Harndrang, nach dem Aufwachen ein unagenehmes Druckgefühl in der Blase, so als sei sie extrem gefüllt). Nach einigen Wochen wurden die Beschwerden schlimmer, Keime im Urin, Antibiotikum (Cefurax 250). Keine Besserung, im Gegenteil, die Blasenschmerzen sind mittlerweile sehr stark, vor allem nach dem Wasserlassen und strahlen in die Harnröhre aus. Ich spüre den ganzen Tag die Blase, im Wechsel mit Harndrang aber keine Keime mehr im Urin (wurde auch eingeschickt). Ich nehme seit drei Wochen Canephron, trinke ausreichend und nehme Mannose sowie Ibuprofen, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Allerdings hilft das kaum.
Urologe hat eine Sonographie durchgeführt und Canephron empfohlen. Was kann ich noch tun, um die Beschwerden zu lindern? Ist weitere Diagnostik sinnvoll? Kann ein Tumor vorliegen. Urologe meinte, es gäbe dafür keinen Anhalt, aber kann man das durch eine Sonographie beurteilen?
Vielen Dank im Voraus

Antwort Prof. Wiedemann

Liebe Patientin!

Ich glaube, bei Ihnen liegt der Schlüssel in der erfolgreichen Suche nach Bakterien. Ich empfehle eine nochmalige Urinkultur (Mittelstrahlurin, direkt in der Praxis gewonnen, nach dem Duschen) und einen „PCR-Abstrich“ des Scheideneinganges im „STD-Programm“ – erfasst auch atypische Keime wie Chlamydien, Mykoplasmen.

LG

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann