Was ist Überlaufinkontinenz?

Bei der Überlaufinkontinenz handelt es sich um eine fortgeschrittene Form einer Blasenentleerungsstörung. Ursache ist meist ein Abflusshindernis wie beispielsweise eine vergrößerte Prostata.

Die zweite mögliche Ursache ist eine Schwäche des Blasenmuskels.

Der ständig nachproduzierte Urin in Kombination mit einer Entleerungsstörung führt zu einer prall gefüllten und nach und nach stark überdehnten Harnblase.

Durch den hohen Druck kommt es zum unwillkürlichen Abgang kleiner Urinportionen aus der prall gefüllten Blase.

Wenn ständig neuer Urin produziert wird, der nicht mehr ablaufen kann, kommt es zum Rückstau in die Nieren, der zu schweren Nierenschäden führen kann.

Deshalb ist Rückstau ein Notfall, der dringend behoben werden muss durch Harnableitung mittels eines Katheters.

Ursache 1: Abflusshindernis

Die häufigste Ursache einer Überlaufinkontinenz ist ein Abflusshindernis. Klassisch ist eine gutartig vergrößerte Prostata, die die Harnröhre wie einen Strohhalm zusammendrückt. Bei den meisten Männern beginnt die Prostata ab einem Alter von ca. 40 Jahren zu wachsen. Zu ernsthaften Beschwerden führt dies in der Altersgruppe von 60 bis 69 bei etwa 30% der Männer.

Seltenere Ursachen sind Tumoren, Übergewicht, Blasenabsenkung oder Verengungen der Harnröhre.

Ursache 2: Schwäche des Blasenmuskels

Die zweite Ursache einer Überlaufinkontinenz ist eine Schwäche des Blasenmuskels.

  • Sie kann durch verschiedene Medikamente – wie beispielsweise Antidepressiva – ausgelöst werden.
  • Auch Schädigungen der Nervenbahnen vom Rückenmark zur Blase – z.B. bei Diabetes – können den Muskel schwächen.
  • Im Alter bildet sich der Blasenmuskel ohnehin zurück und verliert an Kraft.
  • Auch eine chronische Überdehnung durch Abflusshindernisse kann den Blasenmuskel schädigen, so dass er seine Kraft verliert.