Wie ist der Harntrakt aufgebaut?

Wie funktioniert die Harnblase?

Sie hat 2 Haupt-Funktionen: die Urinspeicherung und die Blasen-Entleerung, die genau dann erfolgen soll, wenn wir es wollen.
Funktioniert beides, spricht man von Kontinenz. Kommt es zu ungewolltem Urinverlust, spricht man von Inkontinenz.

Nieren, Harnleiter, Blase und Beckenboden

Die Nieren produzieren Urin zur Ausscheidung von Abbauprodukten des Stoffwechsels.

Die Harnleiter transportieren ständig Urin von den Nieren in die Harnblase. Dieser Transport erfolgt aktiv in Wellenbewegungen, so dass es keinen Rückstau gibt.

Die Harnblase speichert den Harn bis zur willentlichen Entleerung.

Sie liegt, ebenso wie der Mastdarm in der Beckenhöhle. Diese ist nach unten durch den Beckenboden begrenzt.
Harnröhre, Scheide und Darmausgang treten durch den Beckenboden hindurch nach außen.

Weiblicher und männlicher Harntrakt

Weiblicher und männlicher Harntrakt sind ähnlich aufgebaut. Die weibliche Harnröhre ist jedoch kürzer als die männliche, so dass leichter Harnwegsinfektionen entstehen können.

Bei Männern trägt eine gesunde Prostata zur Stabilität des Harnapparats bei. Allerdings vergrößert sie sich bei vielen Männern ab ca. 40 Jahren und kann dann die Harnröhre zusammendrücken und damit verschließen. Unbehandelt können Probleme beim Wasserlassen bis hin zum Harnverhalt, aber auch eine Überaktive Blase oder eine Überlaufinkontinenz entstehen.

Eine wichtige Rolle spielt der Beckenboden. Er besteht aus Muskeln, Binde- und Stützgewebe sowie Nerven. Ist der Beckenboden geschwächt, kann dies in erster Linie zur Belastungsinkontinenz führen, aber auch eine Überaktive Blase begünstigen.