Fragen zur Verdachtsdiagnose bei Blasenschwäche.
Finden Sie hier schnell heraus, ob Sie möglicherweise an Blasenschwäche leiden. Mit wenigen Fragen ermitteln Sie auch, um welche Form der Harninkontinenz es sich wahrscheinlich handelt.
Fragen zur Verdachtsdiagnose bei Blasenschwäche.
Finden Sie hier schnell heraus, ob Sie möglicherweise an Blasenschwäche leiden. Mit wenigen Fragen ermitteln Sie auch, um welche Form der Harninkontinenz es sich wahrscheinlich handelt.
Blasenschwäche (Harninkontinenz) kann verschiedene Ursachen haben. Um sie effektiv behandeln zu können, ist es erforderlich, die Ursache herauszufinden. Mit relativ wenigen Informationen zur Symptomatik ergeben sich maßgebliche Hinweise, die dann eine wichtige Basis für die Untersuchungen durch Ihren Arzt sind. Manchmal sind auch weiterführende Untersuchungen durch einen Urologen oder Gynäkologen erforderlich.
Blasenschwäche (Harninkontinenz) kann verschiedene Ursachen haben. Um sie effektiv behandeln zu können, ist es erforderlich, die Ursache herauszufinden. Mit relativ wenigen Informationen zur Symptomatik ergeben sich maßgebliche Hinweise, die dann eine wichtige Basis für die Untersuchungen durch Ihren Arzt sind. Manchmal sind auch weiterführende Untersuchungen durch einen Urologen oder Gynäkologen erforderlich. Finden Sie im Folgenden die Symptome, die am ehesten Ihre Beschwerden charakterisieren.
Verdachtsdiagnose: Überaktive Blase
Die typischen Symptome einer Überaktiven Blase sind ein plötzlich einsetzender, nicht zu unterdrückender Harndrang, nächtliches Aufwachen durch Harndrang und/oder häufiges Wasserlassen (öfter als 7 mal in 24 Std.). Es gibt eine trockene und eine nasse Form. Verlieren Sie bereits Urin, bevor Sie die Toilette erreichen, so spricht man von Dranginkontinenz (oder nasser Überaktiver Blase, im englischen OAB wet oder Overactive bladder wet).
Verlieren Sie zusätzlich auch beim Husten, Lachen, Niesen, Heben oder körperlicher Anstrengung Urin, so liegt bei Ihnen vermutlich eine Mischinkontinenz vor.
Wichtig ist in jedem Fall eine Abklärung durch Ihren Arzt, da die Symptomatik einer Überaktiven Blase auch die Folge anderer Grunderkrankungen sein kann:
Verdachtsdiagnose: Belastungsinkontinenz
Das typische Zeichen einer Belastungsinkontinenz ist ungewollter Urinverlust bei Husten, Niesen, Lachen, Heben oder körperlicher Anstrengung.
Erleben Sie außerdem – unabhängig davon – einen plötzlich einsetzenden, nicht zu unterdrückenden Harndrang, nächtliches Aufwachen durch Harndrang und/oder häufiges Wasserlassen (öfter als 7 mal in 24 Std.), so liegt bei Ihnen vermutlich eine Mischinkontinenz aus Belastungs- und Dranginkontinenz vor.
Wichtig ist in jedem Fall eine Abklärung durch Ihren Arzt.
Verdachtsdiagnose: Überlaufinkontinenz
Überlaufinkontinenz ist eine fortgeschrittene Form einer Blasenentleerungsstörung, z. B. bei vergrößerter Prostata. Durch die Entleerungsstörung entsteht ein hoher Druck in der Blase, und es kommt es zum unwillkürlichen Abgang kleiner Urinportionen aus der prall gefüllten Blase.
Überlaufinkontinenz muss schnellstmöglich behandelt werden, da es zu einem gefährlichen vesikorenalen Reflux (Urin-Rückstau von der Blase in die Nieren) mit schweren Nierenschädigungen kommen kann.
Verdachtsdiagnose: Extraurethrale Inkontinenz
Grund für die Inkontinenz sind sog. Fisteln (unnatürliche röhrenartige Verbindungen) zwischen dem harnableitenden System und der Haut, dem weiblichen Genitaltrakt oder dem Darm. Fisteln können beispielsweise durch Entzündungen, Tumoren oder nach einer Operation entstehen. Die Behandlung erfolgt durch Beseitigung der Ursache und den operativen Verschluss der Fistel.
Bei der Erhebung der Anamnese geht es um mehrere Bereiche, die Hinweise auf die Form der Blasenschwäche geben können:
Das Trink- und Toilettenprotokoll ‒ auch Miktionsprotokoll genannt ‒ zeigt, ob Sie eine vernünftige Menge Flüssigkeit trinken, wie regelmäßig Blasenbeschwerden auftreten und wann sie sich besonders häufen. Es ist eines der wichtigsten Instrumente zur Diagnose der Überaktiven Blase und hilft dem Arzt, die für Sie beste individuelle Therapie festzulegen und zu überprüfen. Das Protokoll sollte an 2 – 4 beliebigen Tagen vor Therapiebeginn und an weiteren 2 – 4 Tagen ca. 2 Wochen nach Therapiebeginn geführt werden.
Bei der allgemeinen körperlichen Untersuchung werden verschiedene Organe und Funktionen überprüft.
Für die Urin-Analyse wird Mittelstrahlurin benötigt, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Bei der Sonographie kommt es in erster Linie auf die Bestimmung des Restharns an. Damit ist die Menge des Harns gemeint, der nach einer Entleerung in der Blase verbleibt. Diese sollte möglichst gering sein. Restharn ist ein typisches Zeichen von Blasenentleerungsstörungen (durch Abflusshindernisse oder eine Schwäche des Blasenmuskels).
Außerdem lassen sich mit Hilfe der Sonografie die Lage der Organe prüfen und Veränderungen, z. B. eine Vergrößerung der Prostata, feststellen.
Der Padtest dient der exakten Bestimmung des Grades des Harnverlustes bei Belastungsinkontinenz.
Dazu wird die entleerte Blase über einen Katheter zu 75 % mit Kochsalzlösung gefüllt.
Anschließend legt die Patientin eine abgewogene Vorlage ein und absolviert dann ein 20-minütiges Testprogramm mit mehreren Übungen, die die Kraft des Beckenboden herausfordern.
Je nach Zustand der Beckenbodenmuskulatur wird mehr oder weniger Urin verlorengehen und von der Vorlage aufgesaugt.
Aus dem Gewicht der Vorlage nach dem Trainingsprogramm lässt sich die Urinmenge bestimmen und daraus der Grad der Belastungsinkontinenz festlegen.
Grad I: bis 2 ml Harnverlust
Grad II: 2 – 10 ml
Grad III: 10 – 50 ml
Grad IV: über 50 ml
Bei der Harnröhren- und Blasenspiegelung wird ein flexibles Endoskop durch die Harnröhre bis in die Blase eingeführt, mit dem sowohl die Harnröhre als auch die Blase von innen betrachtet werden können. Beispielsweise lassen sich Abflusshindernisse in der Harnröhre feststellen, ebenso wie Entzündungen, Tumoren oder sonstige Auffälligkeiten.
Zur Urodynamik gehören verschiedene Messverfahren, die Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der Harnblase und des Harnröhren-Verschluss-Systems geben.
Um die Entleerungsfunktion, Speicherungsfähigkeit, Elastizität und Kraft des Blasenmuskels sowie die Verschlussfunktion der Harnröhre zu beurteilen, werden beispielsweise der Druck in der Blase, in der Harnröhre und im Bauchraum sowie der Harnfluss gemessen.
Um Schädigungen in der Muskulatur oder den steuernden Nerven festzustellen, kann die elektrische Aktivität im Beckenboden und in den Schließmuskeln gemessen werden.
Eine der urodynamischen Untersuchungen ist die Uroflowmetrie (Harnflussmessung). Bei dieser Untersuchung wird die weitgehend gefüllte Blase auf einer Spezialtoilette entleert, anschließend wird die pro Sekunde ausgeschiedene Harnmenge registriert. Aus der Harnflusskurve lassen sich charakteristische Befunde – wie beispielsweise Abflusshindernisse – ableiten.
Die Pelvic-floor-Sonographie oder auch „Introitus-Sonographie“ ‒ die Ultraschalluntersuchung von Harnröhre, Blase und Beckenboden ‒ hat heutzutage die Röntgenuntersuchung der Blase, die sog. Zystographie, komplett abgelöst.
Im Video dargestellt sind charakteristische Ultraschallbilder. Bei Belastungsinkontinenz zeigt sich, dass sich beim Pressen die Harnröhre am Blasenausgang aufweitet, so dass Urin eintritt.
Harnröhrendivertikel – also Ausstülpungen der Harnröhre – zeigen sich als schwarze flüssigkeitsgefüllte Hohlräume neben der Harnröhre.
Der behandelnde Arzt kann die Harnröhre, den Beckenboden, den Blasenboden in Ruhe und bei Pressdruck beobachten; er kann implantierte Bänder oder krankhafte Vorgänge neben der Harnröhre sehen und ihre Auswirkungen auf die Kontinenz abschätzen. Die Untersuchung ist nur wenig unangenehm; sie geschieht ohne Strahlenbelastung und ist jederzeit wiederholbar.
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