Sehr geehrte Dres. Wiedemann und Naumann,

ich befinde mich aktuell in der 30. SSW, seit der 4. SSW habe ich mit urogenitalen Symptomen zu kämpfen (zu Beginn starker Juckreiz, gelber Ausfluss und häufiger Harndrang, Rötung Scheide), Abstriche bei meiner Gynäkologin zeigten immer nur Scheidenpilz, dagegen wurde ich mit Salben und Zäpfchen behandelt. Da die Symptome nicht nachließen, erfolgte in der 16. SSW eine Kultur, dort wurden Ureaplasmen in erhöhter Menge festgestellt, meine FÄ meinte jedoch, es komme oft vor und sei nicht unbedingt behandlungsbefürftig.

Die Symptome blieben jedoch, so dass in der 24. SSW eine erneute Kultur erfolgte, in der dann nicht nur Ureaplasmen sondern auch eine bakterielle Vaginose entdeckt wurde. Ich bekam 2 Antibiotika: 3 Tage Arilin Rapid und 7 Tage Clarithromycin. Es erfolgte 2 Wochen nach Behandlungsende erneut eine Kultur. Vaginose war weg, aber nicht die Ureaplasmen. Symptome habe ich aktuell keine mehr. Jetzt nehme ich erneut 7 Tage 1-0-0-1 Clarithromycin 500. Müsste ich mir Sorgen wegen meinem Ungeborenen machen? Ich habe gelesen, dass es u.a. zu Totgeburten führen kann oder während  der Entbindung auf das Baby übertragen werden könnte mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen. Kann sonst noch was gemacht werden, wenn die nächste Kultur wieder eine hohe Keimzahl angibt? Vielen Dank!

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Maya,

Ihre Behandlung scheint mir sorgfältig und ausreichend zu sein. Ob Ureaplasmen wirklich Krankheitserreger sind oder zur Flora gehören, ist umstritten. Problem ist auch, dass in der Schwangerschaft viele Antibiotika nicht gehen. Weitergehende Ideen habe ich nicht. Nach der Geburt kann man ggfs. einen Generalangriff starten.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH