Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wiedemann,

ich (M,41 Jahre, 185cm und 82Kg) habe seit November 2021 anhaltende Probleme in der linken Flankenregion und Harnröhre. Einen kausalen Zusammenhang mit irgendeinem Ereignis (Unfall, neuer Sexualkontakt o.ä.) kann ich ausschließen. Es begann mit plötzlich auftreten Schmerzen in der linken Flankengegend, in den Folgetagen hatte ich an zwei Tagen eine Appetitlosigkeit und Kältegefühle. Am ca. 6 Tag kam dann abends ein plötzlich auftretendes Reizgefühl in der Harnröhre dazu. Die Beschwerden in der Flankenregion sind seitdem durchgehend vorhanden, wenn auch eher unterschwellig als leichtes „Druckgefühl“. Das Reizgefühl in der Harnröhre kommt seitdem immer wieder, mal habe ich es ca. 5-15 Tage gar nicht und dann ist es wieder da, manchmal nur an einem Tag und dann wieder mehrere Tage Ruhe. Kurioserweise kommt das Gefühl meistens in den Abendstunden, wenn ich dann morgens aufstehe ist das Reizgefühl verschwunden.
In den letzten Monaten habe ich auch oft eine trockene Haut am Penis, was ich früher nie hatte. Eventuell hängt dies aber mit nun regelmäßigen Besuchen im Schwimmbad zusammen und ich verwende entsprechende Pflegeprodukte, die dem entgegenwirken sollen.
Beschwerden wir Ausfluss aus der Harnröhre oder Brennen beim Wasserlassen hatte ich noch nie.
Zu erwähnen bleibt evtl. noch, dass ich vor ca. 4 Jahren eine Vasektomie hatte.
Bisherige Untersuchungen und Behandlungen:
MRT – ohne Befund
Ultraschaluntersuchungen der Niere und Blase – ohne Befund
Blutuntersuchungen (Mykoplasmen, Epstein-Barr, Candida Albicans, HIV– ohne spezifischen Befund
div. Urinuntersuchungen – jeweils ohne Befund
Harnröhrenabstrich – ohne Befund
(Erst-)Urin- und Spermaprobe im STD-Test – ohne Befund
Bei den Untersuchungen wurde beiläufig festgestellt, dass eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt (TSH-Wert über 7), eine Schwermetallbelastung, welche trotz Ausleitungsterminen immer noch besteht (u.a. Aluminium, Gadolinium) und eine schwere Mitochondrien-Dysfunktion.
Eine Zeitlang habe ich eine „Pohl-Therapeutin“ besucht und mache die entsprechenden Übungen noch fast täglich, an dem Beschwerdebild ändert sich aber leider nichts. Da nie etwas gefunden wurde, habe ich bisher auch keinerlei beschwerdebezogene Therapie (Antibiotika o.ä.) erhalten, abgesehen von drei Stoßwellen-Therapien bei einer Urologin, was aber auch nicht wirklich half.
Mit meiner Partnerin bin ich langjährig leiert, Sie hatte bisher keine Beschwerden im Uro-Genitalbereich. Da Sie keine Beschwerden hat und bei mir nie ein Befund gefunden wurde, erfolgte bisher auch keine Untersuchung bei ihr.
Haben Sie eine Idee, wie mein weiterer Behandlungsweg aussehen könnte?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Zeit und Ihren Rat, Dankeschön.

Antwort von Prof. Wiedemann

Hallo,

ich kann mir auf Ihre Beschwerden leider auch keinen Reim machen. Dass ein Urologe eine Stosswellenbehandlung gemacht hat, deutet auf eine chronische Prostatatitis hin, die aber dann mit der Stosswelle nicht leitliniengerecht behandelt wurde. Vielleicht sollten Sie sich in dieser Hinsicht behandeln lassen.

LG

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann