Frage eines Patienten: Ich muss seit einer Steinbehandlung für 4 Wochen einen sog. „Doppel-J-Katheter“ tragen und leide unter häufigem, starken Harndrang. Können Medikamente gegen Überaktive Blase helfen?

In der Tat haben Sie im weiteren Sinn eine „Überaktive Blase“ – nach der reinen Lehre liegt eine solche zwar per Definition nur dann vor, wenn eine „andere Ursache“ ausgeschlossen ist, es ist jedoch erlaubt, Ihr Beschwerdebild als „symptomatische Überaktive Blase“ zu bezeichnen.

Die von Ihnen angesprochenen Medikamente können sehr wohl den unangenehmen, teilweise krampfartigen Harndrang dämpfen, der vermutlich von dem Doppel-J-Katheter herrührt. Diese werden zwischen Blase und Niere in den Harnleiter eingelegt, um eine Engstelle zu überbrücken oder einen durch den Stein angeschwollenen Harnleiter abschwellen zu lassen (s. Abbildungen).

Sicherheitshalber sollten Sie jedoch den Urin im Hinblick auf eine Infektion untersuchen lassen, die sich in Anwesenheit von Fremdmaterial wie dem Doppel-J-Katheter gerne einstellen kann. Hier wäre die Behandlung mit einem Antibiotikum angezeigt. Grundsätzlich sollten Sie mit Ihrem Urologen sprechen, ob nicht die Zeit bis zur Doppel-J-Entfernung verkürzt werden kann.