Rückfrage von SüdAfrika (17.1.2021):

Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich laufe nun ein halbes Jahr mit dem Problem rum. Der erste Urologe hat mich „falscher Weise“ mit Spasmex und Tamsulosin behandelt. Und ging immer von der Prostata aus. Nun hat ein anderer Urologe das mit dem Rücken festgestellt, was ich auch vermutet habe. Für eine Rücken-OP ist es leider zu spät.

Meine Frage ist, was ich nun am besten machen kann? Bei der Arbeit klappt es unter Stress relativ gut, jedoch wenn ich zu Ruhe komme, nicht mehr. Bekomme im Moment Ubretid 5mg. Der neue Urologe hatte natürlich jetzt erstmal nur die leere Blase gesehen. Wäre ich hier mit Strom für die Blase oder so in eine richtige Richtung? Habe das Gefühl, mir rennt die Zeit weg, da ich es über ein halbes Jahr schon habe. Vielen Dank.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber SüdAfrika,

Urodynamik mit Eiswassertes und pq-plott, ggf. sog. „intermittierender Selbstkatheterismus“, Steigern der Dosis von Ubretid, ggf. sog. „sacrale Neuromodulation“ – vor allem Klärung der Frage, ob die Prostata (noch) einengend wirkt, ggf. Operation der Prostata – das würden wir in Witten machen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Guten Tag,

bei mir wurden gestern beim Urologen bei 500 ml Urin Ausscheidung aufgrund von zu wenig Druck der Blase Probleme in Bezug auf meinen Bandscheibenvorfall festgestellt. Harndrang fehlt. Kein Druck. Merke volle Blase nicht.

Alles begann damals mit einer überaktiven Blase. Wo ich nur versucht habe, zurückzuhalten. Jetzt das komische: In Stress-Situation beim Arzt bekomme ich einen gefühlten Harndrang. Kann die Blase sogar leeren. Auch im Stau spielt die Blase verrückt, da ich ja nicht könnte. Zu Hause jedoch bleibt das alles aus? Hier null Druck. Keine komplette Entleerung. Spielt jetzt der Kopf und Rücken wohl eine Rolle? :-(

Antwort von Prof. Wiedemann:

Hallo SüdAfrika,

das kann ein neurologisches Phänomen im Rahmen des Bandscheibenvorfalles sein. Der Restharn muss kontrolliert und behandelt werden, bis der Auslöser sich gebessert hat. Ggfs. Tabletten und vorübergehend Entleerung der Blase von außen, sonst wird sie überdehnt und kommt nicht in die Gänge.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH