Ich bin weiblich, 57 Jahre, keine Kinder. Leide seit einigen Jahren an sehr starkem Harndrang mit Urinverlust.

Von meinem Urologen bekam ich etliche Medikamente, musste Miktionsprotokoll führen, Blasenspiegelung wurde gemacht, Harndruckmessung usw. Der Urologe konnte mir nicht weiter helfen und überwies mich in ein Kontinenzzentrum eines Krankenhauses. Dort wurden die gleichen Untersuchungen gemacht, mir wurde Botox gespritzt, eine EMDA (?) Therapie gemacht (irgendwas mit Strom), alles ohne Erfolg. Dann bekam ich auf beiden Seiten über den Pobacken einen Blasenschrittmacher implantiert, nach einer Testphase von ein paar Wochen. Alle paar Wochen geh ich ins Krankenhaus zur Kontrolluntersuchung, die Batterie auf einer Seite war schon mal leer und musste ausgewechselt werden. Ansonsten wird im Krankenhaus nur noch nach den Batterien geschaut. Mit dem Schrittmacher ist es aber nicht besser geworden. Der Harndrang ist sehr oft übermäßig stark, der Urin ist dann nicht mehr zu halten. Ich habe jeden Morgen das Bett nass, im liegen ist es besonders schlimm. Im Beisein anderer habe ich mich schon eingenässt, das sind für mich furchtbare Situationen. Traue mich manchmal nicht mehr unter die Leute.

Am Tag muss ich bis zu 20 mal zur Toilette. Ich mache Yoga, das soll ja gut für den Beckenboden sein. Ich weiß nicht, was ich machen soll. So kann es auf jeden Fall nicht bleiben. Wieder eine OP? Aber was? Hatte mir soviel von dem Blasenschrittmacher versprochen.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Cherry,

Ihre Situation ist sehr komplex und hier gibt es keine Antworten.

Es könnte überprüft werden, ob der Schrittmacher noch Signale an die richtige Stelle sendet. Teilen Sie dem Kontinenzzentrum mit, wie es steht.

Unter Umständen müsste man Medikamente zusätzlich geben.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH