Sehr geehrte Damen und Herren,

seit mehreren Monaten spanne ich unwillkürlich meine Blase an. Das begleitet mich den ganzen Tag, bei Stress ist es umso schlimmer. Als Folge habe ich oft Schmerzen im Blasenbereich. Auch das Wasserlassen ist wohl dadurch erschwert. Es gibt keinen durchgehenden Strahl mehr, sondern ein schwacher, mehrmals unterbrochener Harnstrahl, bei dem ich sogar pressen muss. Auch das verursacht Schmerzen. Zwischenzeitlich (leider nur alle paar Wochen) habe ich auch  wieder stundenweise ein entspanntes Gefühl im Blasenbereich und einen vernünftigen Harnstrahl.

Zwei Urologen vor Ort scheinen überfordert bzw. nehmen sich der Sache nicht ernsthaft an und empfehlen Schmerzmittel.

Was ist das Problem bzw. was kann man machen?

Mit freundlichen Grüßen.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber Herr Ro. (Name zum Datenschutz abgekürzt),

das mit den Urologen tut mir leid – „nicht mehr helfen zu können“, bedeutet in meinen Augen erst, dass man alle in Frage kommenden Ursachen ausschließt. Das könnten eine gutartige Prostatavergrößerung, eine (chronische) Prostataentzündung, eine Harnröhrenenge, ein Beckenbodenspasmus (somatisch oder psychosomatisch) sein.

Man müsste eine Harnröhren-Blasenspiegelung, ein Urinlabor und Prostatauntersuchungen machen. Vielleicht reden Sie mit Ihrem Hausarzt, wen er als „liebevollen“ Urologen empfiehlt.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH