Hallo,

bei mir wurde im November die Gebärmutter entfernt und der Gebärmutterhals mit einem Netz am Kreuzbein befestigt. Zudem eine hintere Scheidenplastik gemacht. Die ersten 7 Wochen war alles gut. Dann hatte ich kurzfristig ständigen Harndrang, dies gab sich allerdings wieder. Nun, drei Monate nach der OP, kam plötzlich wieder ein Senkungsgefühl mit ständigem Harndrang, das nun schon zwei Wochen anhält und nicht mehr besser wird. Meine Frauenärztin meinte, es habe sich tatsächlich wieder eine Senkung ergeben, ich solle Geduld haben und fleißig Beckenbodentraining machen. Das gebe sich wieder, tut es aber leider bisher nicht. Ich bin mir nicht sicher, an wen ich mich nun wenden soll. An das Krankenhaus, das operiert hat, Physiotherapie, Osteopathie oder gleich zum Urologen? Ist die Behandlung einer Reizblase eine andere, wenn zuvor operiert wurde? Vielen Dank für Ihre Einschätzung im Voraus!

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Maria,

Ihr Fall ist komplex. Da zu befürchten ist, dass die „Reizblase“ Effekt der wieder aufgetretenen Senkung ist, sollte die operierende Klinik sich das ansehen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, mit einem Tampon oder Pessar die erneute Senkung zu bessern, dann erübrigt sich die Behandlung der Reizblase.

Es gilt immer, behandelbare Ursachen zu beheben, ehe die Blase selbst behandelt wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH