Guten Tag,
Ich bin 25 und leide seit ca. 8 Jahren unter sehr häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen, die aber meistens schnell wieder weg waren.
Seit Dezember 2018 habe ich das Gefühl einer dauerhaft leichten Entzündung. Das wurde auch mit Antibiotika behandelt, aber die Symptome sind geblieben.
Der neue Urologe hat mir nun Tovedeso gegen Reizblase verschrieben, was zuerst auch gut geholfen hat. Nun hatte ich innerhalb von 2 Wochen 2x wieder das Gefühl einer akuten Entzündung was über das andauernde unangenehme Gefühl hinaus ging. Im Urin sind Leukos und auch etwas Blut. Trotzdem ist die Urinkultur wieder steril und der Arzt sagt mir es läge an der Reizblase.
Chlamydien etc. wurde alles getestet, aber negativ. Blasenspiegelung ergab auch keine Befunde.
Ich gehe nur noch ungern aus dem Haus und habe die ganze Zeit Angst eine Entzündung zu verschleppen.
Mannose und pflanzliche Mittel nehme ich täglich.
Gibt es noch etwas was ich testen oder tun kann?
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Julia,
Ruhe bewahren, eine Reizblase entsteht oft nach Infekten. Wenn die Kulturen wiederholt (!) negativ waren, bleibt nichts anderes, als die Blase zu beruhigen (z. B. mit dem genannten Medikament). Anstelle pflanzlicher Prophylaxe-Medikamente oder D-Mannose würde ich zu chemisch definierten (nur im Harn wirkenden) Antibiotika wie z. B. Nitrofurantoin neigen. Die machen keine Pilzerkrankungen oder Durchfälle.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH
