Ich soll eine Chemotherapie in die Blase bekommen. Ist das sinnvoll?

Bei Blasenkrebs unterscheidet man eine oberflächliche, zottige Form von einer glatten, knorpeligen (s. Abb.).

Oberflächlicher Blasentumor, zottige Form („papillärer Blasentumor“)

Solider, glatter, knorpeliger Blasentumor (rechts im Bild Harnleiterschiene)

Während die zottige Form nur selten im Körper streut und damit nicht lebensgefährlich ist, hat sie die unangenehme Eigenschaft, häufig an anderer Stelle der Blase wiederzukommen. Statistiken sprechen von einem Risiko von rund 35 %, dass sich innerhalb von 2 Jahren neue Tumore bilden.

Jeder Urologe kennt Patienten, die alle 3 Monate sich einer erneuten „Elektroresektion“, d. h. Ausschälung von Blasentumoren unterziehen müssen. Um dieses Risiko zu senken, hat sich das Einfüllen von Chemotherapeutika in die Blase bewährt. „Mitomycin C“ ist hier die am weitesten verbreitete Substanz. Alle 4 Wochen und später quartalsweise wird ein Einmalkatheter in die Blase eingeführt, das Medikament eingefüllt und der Katheter wieder entfernt.

Nur selten treten Nebenwirkungen auf. Diese sind fast immer lokaler Natur (Brennen, Entzündungen, Reizblasenbeschwerden). Nebenwirkungen wie bei einer Chemotherapie über das Blut wie Haarausfall oder Blutbildveränderungen sind nicht zu befürchten.