Guten abend,

vergangene woche habe ich bei meiner hausärztin eine urinprobe abgegeben. Es wurde eine bakteriol. Kultur angelegt und 1.000.000 kbe/ml klebsiella oxytoca gefunden.

Seit September 2018 leide ich an einer Reizblase. In dieser zeit habe ich 2 mal antibiotikum genommen. Einmal wurden streptococcus agalactiae und einmal escherichia coli gefunden. Ist eine erneute antibiose zwingend notwendig? Meine hausärztin möchte es mit canephron probieren. Können diese Bakterien durch das antibiotikum hervorgerufen worden sein?

Ich habe keine starken beschwerden und würde die antibiose gerne vermeiden.

Vielen dank.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Heike,

Sie leiden an einer bakteriellen Infektion mit einem eher seltenen und zu vielen Resistenzen neigenden Keim. Dieser hat sich nicht „wegen“ sondern trotz der Antibiotika eingefunden. Eine pflanzliche Therapie wird hier nicht erfolgversprechend sein.

Ich empfehle eine mindestens 7tägige Antibiose mit einem Antibiotikum, das in der Urinkultur als wirksam getestet wurde und die anschließende neuerliche Kultur, um das Verschwinden der Bakterien zu dokumentieren.

Eine pflanzliche Therabpie wäre NACH der Antibiose zur Prophylaxe sinnvoll, dann aber nicht mit Canephron, sondern z. B. mit Goldrutenkraut.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH