Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wiedemann,

ich wende mich hier erneut an Sie, da meine Behandlung mittlerweile deutlich fortgeschritten ist: Seit 8 Monaten leide ich unter ständigem Harndrang (24/7) und wiederkehrenden Blasenschmerzen. Die Beschwerden begannen 1 Woche nach der Geburt meiner Tochter (Gynäkologisch alles unauffällig). Ich hatte dieses Jahr bereits 3 Blasenspiegelungen, Blasendruckmessung, Harnstrahlmessung sowie Tensgerät und Gabe von Spasmex, Vesikur, Emselex, Betmiga. Die 1. „normale“ Blasenspiegelung zeigte eine Entzündung am Blasenboden. Die Urologen taten gar nichts. Sollte angeblich von selbst verschwinden. Die 2. Spiegelung fand in der Urogyn statt. Dort wurde eine Gewebespülung vorgenommen die kein Ergebnis brachte, jedoch fand der Arzt an 3 Stellen Veränderunen bzw Entzündungen in der Blasenwand. Ich begab mich nach diesem ständigen Hin- und Her in eine Klinik, die Beratungsstelle für IC ist. Dort wurde vor einigen Tagen eine Blasenspiegelung mit Biopsie und Distensionszystoskopie durchgeführt. Diese war negativ, also keine Einblutungen sichtbar. Es wurden jedoch wieder 3 auffällige Stellen festgestellt. Die Histologie steht aus. Im Raum steht im Moment die Verdachtsdiagnose IC oder Krebsvorstufe wobei die Ärzte die IC für wahrscheinlich halten. Ein Tumor o.ä. war nicht sichtbar (vorher auch Gabe von „Kontrastmittel“). Ich habe auch vor der Diagnose IC große Angst. Evtl. soll bei mir eine EMDA Therapie durchgeführt werden. Ist die IC wirklich chronisch und unheilbar oder gibt es Ausnahmen?

 

Antwort Prof. Wiedemann

 

Hallo,

es gibt auch eine IC ohne Glomerulationen oder das eher seltene Hunner-Ulcus – auch dann gibt es Behandlungsmöglichkeiten. Das IC-Zentrum wird Sie sicher beraten und Möglichkeiten finden. Dabei wird aber nicht plötzlich ein „Knoten platzen“, sondern die Therapie ist langwierig und verschiedene lokale und orale Therapien müssen auf ihr Ansprechen hin getestet werden. Kopf hoch, es gibt Lösungen.

LG

 

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann