Mein Vater, 92, leidet unter einer Prostatahypertrophie und einer hyperaktiven Blase. Da er zeitweise häufigen Harndrang mit wenig Urin hat, kam bei uns die Diskussion über einen Dauerkatheter auf.

Allerdings bin ich der Meinung, dass dieser zeitweilig häufige Harndrang damit zusammenhängt, dass er unregelmäßig Stuhlgang hat, halte daher eine Stuhlregulierung für sinnvoller.

Was ist ihre Empfehlung?

(Er nimmt zudem Antikoagulantien)

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Claudia,

„Stuhlunregelmäßigkeiten“ sind einer von vielen Faktoren, die das Wasserlassen beeinflussen. Die (nachlassende?) Steuerung der Blase durch das Gehirn, die Prostatavergrößerung, viele Medikamente, neurologische Erkrankungen … können solche Beschwerden verursachen.

Ich bin Ihrer Meinung, dass ein Dauerkatheter (Belästigung, Geruch, Sturzgefährdung) immer nur die Notlösung ist. Würde stattdessen eine urologische Untersuchung vorschlagen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH