Guten Tag,

Vor knapp 3 Jahren hatte ich eine Blasenentzündung, die mit 2 Antibiotika behandelt wurde. Leider habe ich fast eine Woche gewartet, bis ich zum Arzt ging. Nun wurden laut Urintest alle Bakterien entfernt und ich sei gesund. Allerdings habe ich seit dem andauernd Probleme. Ich habe das Gefühl, meine Harnröhre brennt am Ausgang ständig. Der Frauenarzt meinte der Ausgang wäre etwas rot und körnig aber kein weiterer Befund. Meist brennt es kurz beim Wasserlassen morgens, dann stundenlang gar nichts und von der einen auf die andere Sekunde schmerzt es wieder. Beim Sex wenn mein Freund mich dort berührt bin ich schmerzempfindlich. Als wäre der Harnröhrenausgang wund. Habe alle möglichen Tests gemacht und Ärzte aufgesucht ohne Erfolg. Bei einem ct der Nieren kam nun raus, dass ich einen 2. Harnleiter habe. Haben sie noch einen Rat? Könnte es daran liegen? Die Lebensqualität sinkt so stark. Ich kann nicht mehr schwimmen gehen seit dem, nicht ins Meer,  gar nichts und war eine echte Wasserratte. Hatte nie zuvor eine BE, kann das somit nicht verstehen und weiss solangsam nicht mehr weiter.  Harnröhrenabstrich und Chlamydientest waren negativ.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Beatuse,

ich würde

  1. eine Sonographie der Harnröhre durchführen (sog. Introitussonographie oder Pelvic-Floor-Sonographie),
  2. schauen, ob es nicht ein „lichen sclerosus“ sein kann (Narbenbildung) – wird mit Cortison behandelt,
  3. ggf. eine Gewebsprobe nehmen,
  4. ausschließen, dass der Harnröhreneingang zu eng ist (sog. Meatusstenose),
  5. überprüfen lassen, ob der „Abstrich“ auf Chlamydien (die wachsen in der Kultur schlecht) ein „trockener Abstrich“ mit PCR im STD-Programm war – da wird nach mehr Bakterien (wie Mykoplasmen, Gardnerella usw.) mit einer viel sensitiveren Methode geschaut (s. auch Artikel „Wann macht der Urologe Abstriche?“).

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH