Hallo,

leider ist mein Urologe nicht sehr gesprächig. Ich habe Blasenentleerungsstörungen und einen Transurethalen Dauerkatheter.
Es ist schon klar, dass das ein Dauerreiz für die Harnröhre ist. Manchmal hat mein Urologe beim Wechsel Schwierigkeiten, den Katheter in die Harnröhre einzuführen. Er braucht dann mehrere Versuche, was für mich natürlich unangenehm und auch schmerzhaft ist. Auf meine Nachfragen warum das so ist, sagt er entweder, dass die Harnröhre halt ein bisschen geschwollen sein kann durch diese Reizung des Katheters oder dass die Harnröhre weit hinten liegt. Dass die Harnröhre geschwollen sein kann. durch die Reizung ist für mich nachvollziehbar. Aber was meint er damit, dass die Harnröhre weit hinten liegt oder nach hinten gerutscht ist? Die Harnröhre ist doch nicht beweglich oder? Können Sie mir was dazu sagen?

Die andere Frage betrifft den Zystofix. Mein Urologe würde mir auf Dauer halt lieber den Zystofix legen. An und für sich bin ich auch nicht abgeneigt, aber ich bin mir auch nicht so sicher, ob das wirklich das richtige für mich ist. Denn mein Problem ist, dass ich immer wahnsinnigen Harndrang habe wenn ich keinen Katheter in der Harnröhre habe und ich extrem oft Wasserlassen muss. Durch den transurethralen Katheter habe ich ziemlich Ruhe vor dem Harndrang.
Beim Zystofix hab ich die Bedenken, dass ich den Harndrang dann genauso fühle, als wie wenn ich gar keinen Katheter habe. Außerdem befürchte ich, dass ich dann Urin über die Harnröhre verliere. Ich habe Blasenentleerungsstörungen auf die Art, dass ich wahnsinnig oft Harndrang habe und dann auch wirklich immer aufs Klo zum Wasserlassen muss und der Harndrang auch sehr unangenehm ist. Außerdem habe ich eine PEG Magensonde und dadurch läuft fast rund um die Uhr Nahrung und auch Wasser in meinen Magen und das alles muss natürlich auch wieder raus.
Da ich aber auch MS habe und damit stark gehbehindert bin, brauche ich eben den Katheter noch zusätzlich, weil ich eben nur eingeschränkt laufen kann.
Und ich hab jetzt schon oft gehört, dass der Zystofix bei meinen Beschwerden nicht das Richtige ist, sondern eher wenn man an Harnverhalt leidet.

Würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

 

Antwort von Prof. Dr. Wiedemann:

Hallo!

  1. könnte es hilfreich sein, wenn der DK-Wechsel nicht im Bett, sondern in einem gyn. Stuhl stattfindet.
  2. gegen den Harndrang helfen Medikamente – pflanzlich (z. B. Goldrutenkraut) oder chemisch gegen Bakterien gerichtet „Desinfizienzien“ oder Krankmpflöser (wie z. B. Trospium)
  3. bei einem Zystofix sehe ich auch das Problem, dass der Harndrang bleibt und zu unwillkürlichem Abgang über die Harnröhre führt.
  4. einen Zystofix (wenn es nicht funktioniert) kann man auch wieder entfernen….

LG

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann