Rückfrage von Maya (18.10.2019):

Zunächst vielen Dank für Ihre Antwort.

Eine Kultur auf Bakterien wurde nochmals angelegt. Ergebnis steht noch aus. Wie Wurmeier sehen die Schuppen nicht aus, sondern wie Hautschuppen. Kann es sein, dass die Blasenschleimhaut entzündet ist und deswegen diese Flocken im Urin zu sehen sind?

Von anderen IC-Patienten hörte ich, dass dies ein Zeichen für die beschädigte Schleimhaut wäre. Stimmt das? Halten Sie IC aufgrund von ständigem Harndrang und erhöhten Toilettengängen (ca. alle zwei Stunden), jedoch ohne Schmerzen für möglich? Eine Biopsie ist während der Schwangerschaft aufgrund der Narkose eher nicht möglich oder?

Vielen Dank für Ihre Antwort

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Maya,

Ihre Geschichte klingt eher nicht nach IC, eine Blasenspiegelung ohne Narkose ist in der Schwangerschaft möglich und das „Aussehen“ der Partikel im Urin müsste – da bleibe ich bei meiner Meinung – abgeklärt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Ursprüngliche Frage von Maya:

Guten Tag,

Ich hoffe Sie können mir helfen.

Ich habe seit einem halben Jahr 24 Stunden am Tag Harndrang. Mehrere Abstriche und Urinkulturen ergaben keine Infektion. Ich habe mehrere Ärzte aufgesucht, doch niemand hilft mir. Seit einigen Tagen, habe ich im Unterbauch auch Schmerzen, als ob die Blase randvoll wäre. Es kommen dann aber nur 100-300 ml. Wenn ich Urin abgeben muss, dann schwimmen immer ganz viele kleine Schüppchen im Urin. In der Toilette sieht man diese nicht, da sie wirklich klein sind, aber unzählige davon. Was könnte das sein? Ich habe die Befürchtung an IC erkrankt zu sein. Einen Termin zur Blasenspiegelung habe ich erst nächstes Jahr im Juli. Ich bin nun auch in der 18 SSW und somit sagen alle Ärzte ich soll nach der Schwangerschaft wiederkommen. Die Beschwerden fingen 2 Monate vor der Schwangerschaft an.

Welche Behandlung sollte ich anstreben?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Maya,

in der Schwangerschaft verändert sich der Harndrang, die Blase fasst nicht mehr so viel. Das wird sich nach der Geburt bessern.

Die „Schüppchen“ sind merkwürdig – ich würde Ihren Urin auf Bakterien und auf Wurmeier im Hygieneinstitut oder Tropeninstitut untersuchen lassen und auch in der Schwangerschaft die Blase spiegeln. Das geht problemlos.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH