Guten Tag,

ich leide seit 2 Monaten unter einem starken Harndrang und unter einem Brennen der Harnröhre. Es fühlt sich alles sehr gereizt an.

Untersuchungen sind alle gemacht worden…. Urin, Abstriche, Ultraschall, Blasenspiegelung, es scheint alles in Ordnung. Ein Antibiotikum (Doxi) ist auch ohne Erfolg eingenommen worden.

Spasmex brachte nix außer einer Schwächung des Harnstrahls.

Ich kann den Harn einhalten trotz Druck bis 500ml und entleere auch ganz.

Der Schlaf ist eingeschränkt. Morgens scheint der Druck weniger als nachmittags, abends.

Was kann ich noch unternehmen, um mich zu behandeln?

Mit freundlichen Grüßen…

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber Bernhard,

es ist eine Prostataentzündung zu vermuten, die man im Urin eher nicht diagnostizieren kann. Erforderlich wären eine bakteriologische Untersuchung aus dem Ejakulat. Wichtig: Diese sollte nicht nur klassische Erreger umfassen, sondern auch atypische Erreger wie Chlamydien und Mykoplasmen. Diese lassen sich auch im Harnröhrenabstrich („PCR im STD-PANEL“, so heißt die Untersuchung) mit einem „trockenen Abstrichtupfer“ nachweisen.

Sollte sich wider Erwarten hier nichts finden lassen, wäre eine urodynamische Messung erforderlich, um Drücke, Volumina und Harndrang weiter zu messen. Es kann auch sein, dass Ihre Blase gegen Widerstand (Prostata?) arbeitet. Dann müsste man mit einem Prostatamedikament agieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH