Nach mehren Wochen Problemen mit Wasserlassen am 06.11.13 totaler Harnverhalt – Katheter gesetzt – Medikament Tamsulosin 0,4 – Urologe wollte dass dieser 4 Wochen bleibt – musste jedoch wegen Problemen nach 2,5 Wochen gezogen werden – Harnwegsinfekt Behandlung mit Antibiotika beim 2.Mal angeschlagen – großes Divertikel (ca 2/3 Harnblase) festgestellt – zur Zeit mit Resturin – Hausarzt sieht dies als problematisch mit Tendenz operieren- Urologe im Krankenhaus ohne Kenntnis Sono möchte erst nur Ursache beseitigen – Laser oder Elektroschlinge.

Meine Frage: Nach zwei großen Darm Op´s (vor 5 u. 6 Jahren) was würden sie empfehlen? Laser -Elektroschlinge mit Entfernung Divertikel

Antwort von PD Dr. Wiedemann:

Sehr geehrter Herr Cableman,

Ihre Problematik ist komplex. Vermutlich hat eine Prostatavergrößerung zunächst durch die Druckerhöhung in der Blase zu einem Wandbruch mit Ausbildung des Divertikels geführt, welches nun – weil es keine Muskulatur wie die normale Harnblase enthält – nicht an der Entleerung der Blase teilnimmt.

Die Beseitigung der Ursache, der Abflussbehinderung durch die Prostata kann nun nur der erste Schritt sein, vermutlich muss dann die Entfernung des Divertikels folgen. In Ihrer Situation wird Tamsulosin vermutlich nicht zu einer Wiederherstellung der normalen Verhältnisse führen. Aber auch nach einer Prostataoperation wird sich Ihre Blase nur in das Divertikel entleeren, nicht jedoch nach außen. Der Restharn im Divertikel wird bleiben, der Infekt auch.

So wird vermutlich in einem zweiten Schritt das Divertikel operiert werden müssen. Ob die Prostatavergrößerung mit Elektroschlinge konventionell oder per Laser etwas moderner beseitigt werden kann, hängt noch von vielen „Unbekannten“ ab. Z. B. spielt hier die Höhe des PSA-Wertes eine wichtige Rolle. Zu überlegen wäre auch, ob nicht in einem Eingriff mit Schnitt das Divertikel beseitigt und die Prostata verkleinert werden kann („Prostataadenomektomie“) – sprechen Sie doch den Krankenhausurologen darauf an!

Gruß

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH