Hallo,

ich hatte Weihnachten eine Blasenentzündung, die mit Antibiotikum behandelt wurde. Da ich dachte, es schlägt nicht an, nahm ich noch eins. Bis ich beim 4. angelangt war und die Beschwerden (bis auf das Brennen) nicht nachgelassen haben. Nach dem Besuch beim Urologen wurde mir gesagt, dass die Entzündung nun nicht mehr da sei und der Urin nicht auffällig. Für die Symptome bekam ich Spasmex, wobei ich vom Arzt erstmal eine viel zu hohe Dosierung aufgeschrieben bekommen habe. Das hat mich Schmerzen gekostet, die mich direkt ins Krankenhaus brachten, wo eine Blasenspiegelung und Urogramm etc. gemacht wurden, jedoch wurde angeblich nichts Auffälliges gefunden, außer, dass mein Blasendruck sehr gering ist bzw die Muskulatur schwach. Ich soll jetzt zum Hausarzt. Meine Frage nun: was kann es sein, dass ich die ganze Zeit das Gefühl habe, ich müsse auf Toilette? Der Druck geht von der Harnröhre aus und geht mit jedem Trinken mehr in die Blase. Nachdem ich auf Toilette war, ist er wieder in der Harnröhre. Verschwindet aber nie.

Vielen Dank im voraus. Ich bin am Ende und bin für jede Hilfe dankbar!

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Acessi,

Ihr Problem ist komplex.

Nach den Wechseljahren könnte verstärkter Harndrang auch durch einen lokalen Hormonmangel verursacht sein.

Es gäbe aber auch die Möglichkeit, dass die Infektion noch nicht verschwunden ist. Da müsste man eine Kultur anlegen.

Und schließlich könnte eine Harnröhrenentzündung selbst z. B. durch sog. Chlamydien oder Mykoplasmen verursacht sein, die man in der üblichen Urinkultur nicht entdeckt. Hierzu wären spezielle Abstriche bzw. spezielle Kulturen erforderlich.

Und dann könnte es sich auch noch um ein mechanisches Problem handeln, das aber „von innen“ per Spiegelung nicht aufgedeckt werden kann. Hier bräuchten Sie eine sogenannte „Introitussonographie“.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH