Rückfrage von ElyC (2.11.2020):

Sehr geehrter Herr Professor,

vielen Dank für Ihre Antwort. Eine Frage habe ich noch. Was halten Sie von Strovac bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten?

Danke für eine Antwort

E.C.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

auch dafür gilt das Gesagte – Ihre Frage kann man ohne Befunde leider nicht seriös beantworten.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von ElyC (29.10.2020):

Sehr geehrter Herr Professor,

was halten Sie von Instillationen von Chondroitinsulfat oder Hyaluronsäure als vorbeugendes Mittel gegen Infektionen der Blase wegen Restharn. Welcher Wirkstoff ist effektiver? Oder wäre Strovac auch eine Alternative?

Zweimal wurde der Keim Klebsiella pneumoniae nachgewiesen und mit Cefpodoxim behandelt. Unter Nifurantin traten erneut Infektionen auf.Vorbeugend jetzt Cotrim forte 960 mg. Wirkt bis jetzt. Wäre Infectotrimet auch eine Alternative?

Danke für eine Antwort.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

Ihre Fragen kann ich leider nicht beantworten, da liegen mir zu wenig Informationen vor – wie z. B. Urinkultur, Restharn, Östrogenisierungszustand, Spiegelungsbefund etc.

Und wenn diese mir vorlägen, wäre es kein Chat in einem Blog mehr, sondern eine Sprechstunde. Also: sorry.

PS: Instillationen mit Chondroitinsulfat sind m. E. komplett ungeeignet.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von ElyC (28.10.2020):

Sehr geehrter Herr Professor,

ich habe noch eine Frage. Welches Antibiotikum würden Sie empfehlen, um Harnwegsinfektionen vorzubeugen? Nach misslungener Botoxbehandlung musste ich mich katheterisieren, da immer Restharn vorhanden, trotz großer Mengen (ca. 2000 ml) Urin in 24 Stunden ohne Katheter. Katheter wurde jetzt von Ärztin die die Botoxbehandlung im Krankenhaus durchgeführt hat. Dass kein Infekt auftritt, empfahl sie die abendliche Einnahme von 1 Tbl. Cotrim forte für ca. 3 Monate. Mein Urologe vor Ort empfahl 1/2 Tbl. Infectotrimet. Was meinen Sie? Zur Zeit nehme ich Cotrim forte, die ich auch vertrage.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Weitere Hinweise:

nach misslungener Botoxbehandlung im Januar musste ich mich selbst katheterisieren. Ich bin weiblich und 68 jahre alt. Das Katheterisieren habe ich auf Anraten der behandelnden Urologin seit dem 09.Okt. eingestellt, da ich immer wieder Harnwegsinfektionen bekam (vertrage Octenisept nicht) und der Restharn zurückging (unter 100 ml). Ich soll jetzt für ca. 3 Monate abends 1 Tbl. Cotrim forte einnehmen, um neuen Infekten vorzubeugen. Mein Urologe vor Ort empfahl 1/2 Tablette Infectotrimet. Was würden Sie empfehlen? Cotrim vertrage ich.

Außerdem wurde über Instillationen von Hyaluronsäure oder Chondroitinsulfat nachgedacht. Welchen Wirkstoff würden Sie empfehlen?

Eine weitere Alternative ist Strovac. Was sagen Sie dazu?

Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. E.C.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

das kommt auf die Kulturen an. Ohne Erregernachweis schwierig – dann ggf. Cotrim oder Nitrofurantoin.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von ElyC (8.5.2020):

Sehr geehrter Herr Professor,

ich muss mich nach einer misslungenen Botoxbehandlung jetzt selbst seit 70 Tagen katheterisieren. Seit Mitte März habe ich Probleme, immer wieder Brennen, Ziepen und Schmerzen an Blase und Harnröhre. Ich bekam vier verschiedene Antibiotika ohne genaue Untersuchung. Endlich wurde ein Abstrich der Harnröhre gemacht und der Keim „Klebsiella pneumoniae“ gefunden. Daraufhin wurde Cefixim verordnet. Das Mittel ist momentan nicht lieferbar. Daraufhin bekam ich Levofloxacin 500 mg, 7 Tbl. Nun meine Frage: Lieferbar ist Cefpodoxim proxetil (100mg oder 200 mg). Wäre dies nicht wirkungsvoller?

Besten Dank für eine Antwort

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

die Frage kann ich leider so nicht beantworten. Meistens werden in einer Urinkultur 2 – 3 Antibiotika einer Gruppe getestet – so dass Sie diese Frage am besten an den Urologen richten, der die Kultur angelegt bzw. das Ergebnis erhalten hat.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von ElyC (3.3.2020):

Sehr geehrter Herr Professor,

kann ich wenigstens die Hoffnung haben, daß ich weniger oder nicht mehr katheterisieren muss, wenn die Botoxwirkung nachläßt oder ganz weg ist?

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

so ist das. Wenn die Wirkung nachlässt, fängt die Blase wieder an zu arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von ElyC (1.3.2020):

Sehr geehrter Herr Professor,

wie bereits erwähnt, habe ich vor über 4 Wochen 100 i.E. Botox in die Blase bekommen. Blasenentleerungsstörungen und Restharn sind aufgetreten. Soll jetzt katheterisieren, ca. 6 x täglich, da Restharnmenge bei Nachuntersuchung 300 ml war. Zuerst Dauerkatheter gelegt, der mir Schmerzen machte. Jetzt Einmalkatheter; tut mir allerdings auch sehr weh. Habe noch nicht 6 x gemacht, wegen Schmerzen, jedesmal war Restharnmenge 400 ml. Heute kam auch Blut mit. Kurz nach Katheterisierung muss ich schon wieder zur Toilette, manchmal halbstündlich. Habe Schmerzen in der Blase. Nach Anwendung eines Harnteststreifens Leukozyten und Blut positiv. Bin ziemlich verzweifelt. Der Weg zur Klinik , in der Botox gespritzt wurde, ist weit, für einen Notfall nicht geeignet. Weiß nicht mehr, was ich machen soll. Kann ich darauf hoffen, dass nach Nachlassen der Botox-Wirkung wenigstens wieder der ursprüngliche Zustand eintritt. Der war noch gut gegenüber diesem Horror jetzt. Danke für eine Hilfe.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

es gibt leider keine Alternative zum Katheterismus. Vielleicht andere Katheter probieren, gegen Beschwerden ggf. krampflösende Schmerzmedikamente, z. B. Novalgin …

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Ursprüngliche Frage von ElyC:

Nach langjähriger Blasenschwäche wurde ich vor ca. 4 Wochen mit Botox 100 i.E. behandelt. Wirkung setzte innerhalb von 3 Tagen ein. Musste trotzdem relativ oft zur Toilette, es kam aber immer nur wenig Urin und ich hatte und habe das Gefühl, nicht vollständig die Blase entleeren zu können. Bei der Kontrolluntersuchung vor zwei Tagen stellte die Ärztin eine Restharnmenge von ca. 300 ml fest. Ich soll jetzt katheterisieren, habe aber nur eine Mini-Einweisung erhalten.

Muss mich jetzt um Katheter kümmern und versuchen, die Katheterisierung durchzuführen. Mir graut es davor. Gibt es noch andere Möglichkeiten oder muss ich diese Prozedur durchführen bis in einigen Monaten die Wirkung nachlässt? Ich nehme an, dass ich trotzdem noch relativ viele Miktionen (ca. 9 mal in 24 Stunden) habe, da meine Blase nie leer ist? Danke für eine Antwort

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe ElyC,

  • Botox fängt erst nach 2 Wochen an zu wirken,
  • tatsächlich muss man so lange katheterisieren, bis die überschießende Wirkung weg ist
  • üblich ist eine Einweisung durch ein Sanitätshaus oder ein Krankenhaus.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH