Bei der Parkinson-Erkrankung handelt es sich um ein Ungleichgewicht verschiedener Botenstoffe im Gehirn. Zentral ist ein Verlust an Dopamin-produzierenden Nervenzellen in der so genannten Substantia nigra, diese sind – neben vielen anderen Wirkungen – auch dafür verantwortlich, die Blase zu hemmen.

Bei Parkinson-Patienten entwickelt sich also häufig eine überaktive Blase durch eine fehlende Hemmung einer Blasenüberaktivität. Ein zusätzliches Problem entsteht dadurch, dass bestimmte Parkinson-Medikamente wie L-Dopa und andere auch Wirkungen an der Harnblase und im Blasenausgang entfalten, so dass hier ein komplexes Mischbild aus Störungen durch die Grunderkrankung und ihre Medikamente entstehen können.

Gerade wegen dieser Komplexität wird bei Parkinson-Patienten deswegen empfohlen, genauere urologische Untersuchungen durchzuführen. Zentral ist hier die urodynamische Messung, bei der Blasendrücke, Blasenvolumina und Harndränge erfasst werden. Häufig wird dann wiederum mit so genannten Anticholinergika behandelt, von denen Trospiumchlorid – weil nicht gehirngängig – für Parkinson-Patienten besonders geeignet ist.