Rückfrage von Giorgio1954 (2.2.2020):

Sehr geehrter Herr Professor Wiedemann,

Vorab vielen Dank für die äußerst kompetente Beantwortung der Fragen von mir (und auch der anderen).

Ich war letztes Jahr 3x im Spital wegen Blasenhalssklerose rezidiv. Nun hat der operierende Arzt mir gesagt, er hätte beim letzten Mal (24.09.2019) dieses Mal mit Laser operiert. Das Resultat ist bis heute tatsächlich erheblich besser (seit 24.09.2019 rezidivfrei – vorher alle 12-15 Wochen ops).

Frage:

Ich fahre relativ viel Rennrad. Hat das möglicherweise einen Einfluss darauf? Ich habe dieses Mal 3 Monate darauf verzichtet. Sollte ich gar gänzlich aufs Rennrad-Fahren verzichten.

Danke schon heute für Ihre Einschätzung.

Freundliche Grüsse

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber Giorgio1954,

Fahrradfahren hat nichts mit der Erkrankung zu tun.

Hoffentlich hält der Lasereingriff.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von Giorgio1954 (20.1.2020):

Sehr geehrter Herr Professor Wiedemann,

Vielen Dank für Ihre geschätzte Rückantwort.

Gestatten Sie mir 2 Anschlussfragen:

  • Dieses Bougieren führt dazu, dass das Wachstum BHS stoppt? Und muss man das mit der Zeit nicht mehr machen in dem von Ihnen geschildertem Fall?
  • Was halten Sie von Injektion von Kortison in den BHS Bereich nach der Ops?

Vielen Dank und freundliche Grüsse
Giorgio1954

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber Giorgio1954,

es handelt sich ja nicht um das Verhindern eines erneuten BPS-Wachsums, sondern um das Offenhalten einer schrumpfenden Narbe (BPS-Gewebe wächst nicht so schnell nach).

Von Cortison halte ich nichts. Würde es Narbenbildung verhindern können, hatten es alle plastischen Chirurgen dieser Welt im Einsatz …

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Ursprüngliche Frage von Giorgio1954:

Ich wurde 2019 3x operiert wegen Blasenhalssklerose. Alle 12 bis 15 Wochen ist es wieder nachgewachsen. Nun hat der operierende Arzt das letzte Mal, wie er sagt, mit Laser operiert. Das Resultat ist insofern besser, als es nach 17 Wochen noch ok ist. Nun könnte es sein, dass die Probleme wieder kommen.

Fragen:

  • Diese Sklerose bzw. Vernarbung wächst unendlich, oder gibt es auch Fälle, wo das stoppt oder sogar bessert mit der Zeit?
  • Was sind gute Alternativen für Rezidive BHS?

Antwort von Prof. Wiedemann:

Lieber Giorgio1954,

Problem ist, dass, wenn man eine Narbe einschneidet (egal womit) wieder eine neue Narbe entsteht. Diese kann wieder eng werden.

In meiner Erfahrung kann es sinnvoll sein, dem Patienten eine „Selbstbougierung“ beizubringen, d. h. er führt sich in einem festzulegenden Rhythmus einen weichen Katheter ein und dehnt damit die enge Stelle. Habe einen Patienten mit 14 (!) Blasenhalsinzisionen so die letzten 5 Jahre rezidiv-frei bekommen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH