Rückfrage von Linda (23.12.2019):

Guten Tag!

Das beruhigt mich zu hören, dass es keine IC sein kann.

Bezüglich Ihrer Vermutung der chronischen Entzündungen habe ich noch eine Frage: Müsste man da nicht Bakterien im Urin sehen? Die Urinkultur ergab am Freitag nämlich, dass keine Keime nachweisbar sind.

Noch eine (hoffentlich letzte) Frage: Kann man durch einen Scheidenpilz auch Blasenbeschwerden bekommen? Ich habe seit einem Jahr mit Scheidenpilz zu kämpfen, deshalb stellt sich mir auch die Frage, ob ich es von einem Gynäkologen nach den Feiertagen abklären lassen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Linda,

„von“ Scheidenpilz kann man keine Blasenentzündung bekommen, allerdings unterdrückt der Pilz die gesunde Vaginalflora, die ganz entscheidend für die Abwehr einer Keiminvasion von Bakterien in die Blase ist. Also nicht „von“ aber „mit“ — ganz wichtig ist die Ausbehandlung des Scheidenpilzes, nur dann werden auch die Blasenentzündungen besser.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von Linda (22.12.2019):

Guten Morgen!

Entschuldigung, nochmals eine Rückfrage…

Können Sie mir auch nicht raten, welche Untersuchungen in einem nächsten Schritt notwendig wären, falls der Harndrang nicht vergeht? Meine Urologin ist nämlich erst wieder ab 07.01. in der Praxis.

Und wissen Sie, welche Probleme bei der Blase durch Sex/Petting entstehen können? Ich möchte eventuelle Krankheiten (wie zB IC,..) ausschließen, da die Ursache meines Erachtens ja definitiv beim Sex/Petting liegt. Ich denke mir, dass die Blase eventuell durch die erste Blasenentzündung noch empfindlicher war und dadurch durch’s Petting ein Monat später wieder gereizt wurde und der Harndrang deshalb wieder gekommen ist – ist das möglich?

Mit freundlichen Grüßen

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Linda,

so ist es. Es sind die eigenen Keime der Frau, die bei sexueller Aktivität in die Blase einmassiert werden – bei jeder Frau, jedesmal, das hat nichts mit Hygiene-Mängeln zu tun. Es kommt nur drauf an, dass die Keime wieder ausgespült werden. Erwischt „Frau“ einen aggressiven Keim oder hat sie Besonderheiten am Harntrakt, kann eine Infektion und – wie möglicherweise in Ihrem Fall – eine chronische Entzündung daraus werden. IC ist etwas anderes. „Raten“ kann ich Ihnen nichts, das wäre „Online-Behandlung“ und kein Blog. Vielleicht wenden Sie sich an den ärztlichen Notdienst, die Vertretung Ihrer Urologin oder ein Krankenhaus.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von Linda (21.12.2019):

Guten Abend!

Ich habe heute bereits eine Frage gestellt, möchte jedoch noch zusätzlich etwas fragen, nachdem ich mehr darüber im Internet gelesen habe.

Wie wahrscheinlich ist es, dass bei mir eine interstitielle Cystitis vorliegt? Ich bin weiblich, 22 Jahre und habe eben gerade herausgefunden, dass bei Harndrang ohne Nachweis von Bakterien eine IC vorliegen kann. Dies würde bei mir ja gründsätzlich zutreffen. Wie wahrscheinlich ist das? Wie erwähnt, habe ich den Harndrang seit dem Petting mit meinem Freund vor 2 Wochen, stark wurde der Drang vor ca. einer Woche. Vor ca. einem Monat hatte ich eine Blasenentzündung direkt nach dem Geschlechtsverkehr mit meinem Freund.

Ich frage mich einfach, wie lange so ein Harndrang bestehen kann, ohne dass man eine ernsthafte Erkrankung, wie zB IC hat?

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Linda,

nein, die Kriterien für eine IC erfüllen Sie nicht. Eher die von chronifizierten Infekten.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Rückfrage von Linda (21.12.2019):

Guten Tag!

Ich habe bereits vor ein paar Tagen wegen einer vermutlichen Blasenentzündung einen Beitrag geschrieben. Sie haben mir geraten, mir schnell ein Antibiotikum verschreiben zu lassen. Ich war am Montag dann bei der Urologin, welche eine Urinkultur anlegte – diese ist jedoch negativ; es sind keine Keime nachweisbar. Für Notfälle hat sie mir ein Antibiotikum Rezept mitgegeben (für die Feiertage).

Ich habe bisher D-Mannose fertig genommen und Blasentee getrunken. Seit zwei Tagen nehme ich nichts mehr. Nun meine Frage: Woher kann der Harndrang nun kommen? Ich verspüre ihn immer noch seit einer guten Woche. Liegt eventuell „nur“ eine Reizung der Blase durch das Petting am 8.12. vor? Oder kann es mit dem Scheidenpilz zusammenhängen? Wie sollte ich weiter vorgehen, oder ist nun einfach Geduld gefragt?

Die Urologin meinte, dass ich mich eventuell zu sehr hinein steigere; die Apothekerin gab mir Haferstroh Tropfen zur Beruhigung (da sie auch meinte, es sei psychisch bedingt) und Omni Biotic für die Scheidenflora (Omni Biotic nehme ich aber noch nicht). Seit heute nehme ich 2x täglich Alpinamed Preiselbeer Trinkkonzentrat.

Ich verspüre das Gefühl des Harndrangs sowohl im Unterbauch bei der Blase, als auch am Harnröhrenausgang bzw. Kitzler.

Welche weitere Vorgehensweise würden Sie mir raten? Oder kann/sollte ich abwarten? Es ist einfach ein unangenehmes Gefühl – ich kann aber zurzeit auch zB 6-8 Stunden durchgehend schlafen, ohne wach zu werden wegen des Harndrangs.

Vielen Dank im Voraus!

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Linda,

wir verlassen jetzt den Bereich eines Blogs / Frageservice und gehen über zu einer Internet-Behandlung. Da muss ich leider – ohne Untersuchungsmöglichkeiten und ohne, dass mir Befunde vorliegen – passen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Ursprüngliche Frage von Linda:

Hallo!

Ich hatte vor ca. einem Monat eine Blasenentzündung, die mit Antibiotika durch einen Allgemeinmediziner behandelt wurde. Zur Nachkontrolle ging ich zu einer Urologin (u.a. weil ich Angst hatte, dass ich Nierenschmerzen habe), welche meinte, dass alles in bester Ordnung sei.

Ich glaube, dass die Blasenentzündung durch Sex kam.

Seitdem hatte ich keinen Sex, jedoch hat mich mein Freund am Sonntag „gefingert“, ich ging danach aber direkt aufs Klo. Jedoch spürte ich seitdem vorm Schlafen gehen etwas Harndrang, welcher von Tag zu Tag immer mehr wurde. Ich dachte anfangs, ich bilde mir das ein, es wurde aber immer intensiver, sodass ich seit gestern Nachmittag D-Mannose (UroAkut) und Blasentee nehme. Der Harndrang wurde bisher noch nicht besser – ab wann sollte eine Besserung eintreten? Brennen beim Wasserlassen oder Blut im Urin habe ich diesmal nicht – bei meiner letzten Blasenentzündung hatte ich das jedoch – ist das ein Zeichen dafür, dass die jetzige Blasenentzündung nicht so heftig ist?. Muss hier wieder mit Antibiokum behandelt werden oder sollte ich mich einfach etwas gedulden, bis D-Mannose und Blasentee wirken?

Kann es überhaupt sein, dass die Blasenentzündung von Sonntag kommt? Beim letzten mal kamen die Beschwerden direkt am selben Tag richtig heftig.

Kann ich noch bis Montag Nachmittag warten, um mich von meiner Urologin untersuchen zu lassen, oder sollte ich dringender zu einem Arzt?

Eventuell wichtige Nebeninfo: Ich hatte einen Scheidenpilz, der denke ich, noch nicht richtig ausgeheilt ist.

Vielen Dank im Voraus!

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Linda,

Ihre Beschwerden scheinen von einer neuen Blasenentzündung zu kommen – ich würde nicht mit D-Mannose (das ist für eine Prophylaxe!) hantieren, sondern mir schnell ein Antibiotikum verschreiben lassen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH