Hallo,

im August hatte ich eine sehr schmerzhafte BE (die erste meines Lebens), die mit einem Antibiotikum-Granulat erst einmal gut behandelt wirkte. Nach einigen Wochen bemerkte ich allerdings wieder Schmerzen beim Wasserlassen, woraufhin eine Urinprobe eine leichte Entzündung ergab.

Daraufhin habe ich noch einmal ein anderes Antibiotikum bekommen. Meine Beschwerden haben sich deutlich gebessert, sind allerdings nicht gänzlich verschwunden. Ich habe zwar keine Schmerzen beim Wasserlassen mehr, allerdings ist ein Brennen in der Blase und teilweise auch der Harnröhre nach dem Toilettengang geblieben.

Ich bin jetzt ratlos und habe auch Angst, dass die Schmerzen nie wieder weggehen. Es ist so, dass ich an manchen Tagen fast normal auf Toilette kann, an anderen Tagen zieht es wieder mehr. Tendenziell ist es also besser geworden, aber eben nicht gut.

Eine Entzündung wird nicht mehr gefunden, meine Frauenärztin schiebt es auf die Psyche. Ich bin erst 18 und hatte nie zuvor im Leben Probleme im Blasenbereich.

Ist es möglich, dass meine Blase einfach sehr viel Zeit braucht, um vollständig auszuheilen, oder sollte ich lieber gleich von etwas Langwierigerem wie einer IC ausgehen?

Mit herzlichen Grüßen

Amelie

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Amelie,

  1. es kann sein, dass die Blase länger braucht. Empfehle (wenn Punkte 2 bzw. 3 nicht in Frage kommen) eine 6-wöchige Nachbehandlung mit einem blasenberuhigenden pflanzlichen Medikament (z. B. Goldrutenkraut – Cystinol long 3 x 1), muss aber selbst bezahlt werden
  2. es kann sein, dass der Infekt immer noch köchelt – neue Kultur, Spiegelung!
  3. es kann sein, dass Sie als junge, vermutlich sexuell aktive Frau eine Chlamydien- oder Mykoplasmen-Infektion haben, die auf gewöhnliche Antibiotika nicht anspricht: Abstrich beim Gynäkologen!

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH