Hallo,

Ich bin 23 und hatte bis jetzt 3 mal eine Blasenentzündung mit ca. 4 Jahren Abstand dazwischen (mit 15, 19, und jetzt 23) danach hatte ich anhaltende Blasenprobleme (Schmerzen in der Blase, ständiger Druck in der Blase und häufiger Harndrang), dies ist aber immer wieder ca. nach einen halben Jahr verschwunden. Jetzt war ich beim Urologen, der meinte ich habe einen schwachen Beckenboden? Aber immer genau nach einer Entzündung habe ich dann die Probleme?

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Nessa,

ein „schwacher Beckenboden“ führt eher zu der sog. Belastungsinkontinenz, die Frauen nach Geburten haben (= Urinverlust bei Husten, Lachen, Niesen). Ihre Beschwerden sind jedoch ganz anders, deshalb verstehe ich den Hinweis Ihres Urologen überhaupt nicht. Sie haben eher eine „infektgetriggerte“ Reizblase. Wurde denn jemals ausgeschlossen, dass die Infekte auch wirklich verschwunden waren? Nur mit einem Antibiotikum und dann warten, ob sich eine Besserung einstellt, ist es nicht getan.

M. E. gehören Sie genauer untersucht:

  1. Urinkultur (sind nicht doch – chronisch – Bakterien da?)
  2. Blasenspiegelung (wie sieht die Blase aus?)

Dann kann man Ihnen entweder mit einem Antibiotikum, einem Prophylaktikum oder einem Medikament gegen Reizblase helfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH