Hallo Herr Wiedemann, seit November 2022 habe ich Beschwerden mit der Blase. Es fing mit einer Blasenentzündung an, nach 3 unterschiedlichen Antibiotika keine Keime mehr nachweisbar, die Beschwerden Harndranggefühl, Blähgefühl in der Blase und ein brennender Schmerz in der Blasenregion blieben allerdings. Es folgten Proben vom Katetherurin, Harnröhrenabstriche, Blasenspiegelung, Blasendruckmessung und MRT mit Kontrastmittel. Alles unauffällig. Parallel habe ich eine Akupunkturbehandlung angefangen und meine Ernährung umgestellt, die Beschwerden besserten sich etwas. Es gibt Tage, an denen ist alles relativ „normal“ (ich bin nie ganz symptomfrei) und Tage, an denen verspüre ich durchgängig ein Harndranggefühl, trotz leerer Blase. Auch der brennende Schmerz in der Blasenregion (liegt hinter dem Schambein und zieht manchmal bis zur Leistengegend) ist mal stärker da und mal gar nicht. Mein Urologe ist langsam mit seinem Latein am Ende, glaubt jedoch noch nicht an eine IC. Haben Sie noch eine andere Idee, woher diese Beschwerden kommen könnten?

 

Antwort Prof. Wiedemann

Hallo,

„glauben“ hilft Ihnen hier nicht weiter, eine IC oder eine Überaktive Blase muss man aktiv diagnostizieren bzw. ausschließen. Urodynamik, Blasenspiegelung in Narkose mit Gewebsentnahme für eine Immunhistochemie könnten hier Fakten schaffen. Vier überweist Sie Ihr Urologe an ein IC Zentrum? Dass die Urodynamik komplett unauffällig gewesen sein soll glaube ich nicht; die Spiegelung ohne Narkose ist bei IC und bei Überaktiver Blase immer unauffällig.

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihr Prof. Dr. A. Wiedemann