Operationstechnik mit körpereigenem Sehnenmaterial statt Netz
Guten Tag, ich möchte erfragen, ob Sie bei einer Scheidensenkung mit einer Rekto- und Zystozele, auch die von Prof. Amadeus Hornemann entwickelten HOTT Methode( körpereigene Sehnenmaterial aus der Kniekehle) anwenden?
Oder arbeiten Sie mit BSC Netz plus Beckenbodenplastiken. Ich habe Angst vor Materialunverträglichkeit.
Vielen Dank im Voraus.
Antwort von Prof. Wiedemann
Sehr geehrte Patientin!
Sie sprechen hier ein quasi eine Glaubensfrage an. Manche Urologen favorisieren den Einsatz von körpereigenem Material, um den unscheinbaren Nachteile von alloplastischem Material („Kunstoff Material „) aus dem Wege zu gehen. Dies ist jedoch nur eine oberflächliche Betrachtung. Moderne alloplastischen Materialien heilen fantastisch ein, Infektionen wie bei körpereigenem Material gibt es nicht. Sie sind so konfiguriert, das ist auch keine Schrumpfung und damit keine Veränderung der Materialeigenschaften gibt, wie es sie bei körpereigenem „Sehnen Material “ gibt. Natürlich ist auch bei dem Einbau von Netzen eine Komplikationsquote vorhanden, aus meiner Sicht ergibt sich diese aber er daraus, dass die sehr guten Materialien nicht richtig angewandt, nicht richtig eingesetzt oder sogar fehlerhaft implantiert worden.
Als ihr behandelnder Urologe würde ich Forum dem von dem Nutzen körpereigene Materials auch deswegen abraten, weil dieses Jahr entnommen werden muss. Es gibt also einen zweiten Schnitt, eine 2. Wunde und eine 2. Infektionsquelle.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben, mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann