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Chronische Zystitis

08.03.
2024

Guten Tag Herr Prof. Dr. Wiedemann,
Ich bin 50 Jahre alt und meine Urologin hat bei mir eine deutliche Leukoplakie am Blasenboden, eine stellenweise Hyperfusion sowie eine chronische Zystitis diagnostiziert. Meine Leukozyten-Werte im Urin sind laut Labor +++500MiBi – jedoch ohne Nitrit. Aufgrund dieses Befunds und einer intravesikalen (was bedeutet das?) Schleimhaut wird nun wird mit Antibiotika für 4 Wochen behandelt.
Ich möchte Sie fragen, ob eine solche chronische Zystitis heilbar ist oder ob sie nun immer bleibt.
Es sind keine Bakterien im Urin – welche Chance hat dann das Antibiotikum? Und reichen 4 Wochen aus? Kann es sich dann eventuell sogar um eine IC handeln?
Kann sich die Blase von einer Leukoplakie (was versteht man darunter?) regenerieren? Was kann man dafür tun?
Ist der Befund insgesamt besorgniserregend oder eher normal für eine Frau in meinem Alter?
Ich mache mir grosse Sorgen und habe Angst, nun mein Leben lang damit zu tun zu haben.
Ich wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar
Freundliche Grüße

Antwort von Prof. Wiedemann

Hallo,

eine Leukoplakie (weißlicher Schorf) kann durch eine chronische Zystitis kommen, 4 Wochen (schwaches) Antibiotikum sind üblich. 50 % aller Bakterien bilden kein Nitrit – ist also kein Grund, eine bakterielle Infektion auszuschließen. Leukos im (spontan gelassenen) Urin können auch aus dem vag. Fluor kommen, auch das würde ich nicht überbewerten.

IC ist es nicht – da sieht die Blase komplett unauffällig aus.

LG
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann