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seit Jahren unklare Diagnose

01.06.
2023

Vorgeschichte: Eigentlich leide ich seit meinem 13 Lebensjahren unter schmerzlosem Harndrang, der so ähnlich verläuft wie eine Sinuskurve: eine Zeitlang erträglich, dann wochenlang sehr belastend. Erstmalige Untersuchungen Jahre später ergaben eine angebliche Harnröhrenenge die gedehnt u. operiert wurde, ohne Verbesserung. Ein Hautarzt stellte häufig Bakterien im Abstrich fest, die antibiotisch behandelt wurden. Eine durchgreifende Verbesserung ergab dies nicht. Da an der Vorhaut häufig Rötungen und Entzündungen festgestellt wurden, erwähnte ich einen Zusammenhang mit dem Harndrang, nämlich dass die Entzündung von der Vorhaut überspringt. Tatsächlich begann der Harndrang 3 – 4 Tage nach der Rötung. Eine in der Klinik völlig korrekt durchgeführte Zirkumzision im Jahre 2020 brachte für ca. 4 Monate eine massive Besserung. Dann ging es mit dem Harndrang erneut los.

Gegenwärtiger Zustand: Direkt am Harnröhrenausgang (Meatus) stelle ich ein Glühen und Brennen fest, das sich bei jedem Schritt gereizt wird, weil die Stelle an der Wäsche scheuert. Wenn ich ganz leicht auf diese Stelle mit dem Finger klopfe verstärkt sich das Brennen. Eine optische Veränderung ist nicht zu sehen, eine Lokalisierung ist nur durch Tasten möglich.

Eine Penisblockade lässt das Brennen / Glühen verschwinden solange die Anästhesie anhält. Der Arzt hoffte durch wöchentliche Blockade die Beschwerden zum Zusammenbruch zu bringen erfüllte sich nicht, er meinte er sei nun ratlos. Ob der Harndrang dadurch auch verschwindet ließ sich aufgrund der Kürze der Blockade nicht feststellen.
Von einer Einnahme von Gabapentin riet der Arzt wegen der massiven Nebenwirkungen ab.
In jugendliche Jahren wurde ich gegen niedrigen Blutdruck mit dem Medikament Docabolin, (Zusammensetzung: Desoxycorton(3-phenylpropanoat), Nandrolon(3-phenylpropanoat) einem Anabolikum behandelt. Ruckartig wurde der Harndrang Wochen bis Monate besser, was auf einen vegetativen Einfluss schließen lässt. Das Docabolin gibt es jedoch nicht mehr.
Aufgrund der langjährigen. Vielschichtigen und sehr belastenden Problematik wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar wie eine Lösung herbeigeführt werden kann, in welche Richtung weiter untersucht und behandelt werden sollte.

 

Antwort von Prof. Dr. Wiedemann:

Hallo,

Ihre Beschwerden klingen nach chronischer Prostatitis ich würde einen Harnröhren Abstrich (PCR) und eine Bakteriologie aus dem Ejakulat veranlassen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Prof. Dr. A. Wiedemann