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Harndrang nach erfolgreicher TURP

13.12.
2022

Sehr geehrtes Expertenteam,

nachdem die medikamentöse Therapie mit Tamsulosin und Finasterid keine Verbesserung meiner BPH mehr brachte, wurde Ende Oktober eine TURP durchgeführt. Die Entfernung des Katheders erfolgte drei Tage nach der OP. Fünf Tage nach der Op musste wegen Harnverhalts neuerlich ein Katheder für drei Tage gesetzt werden. Obwohl nach Entfernung dieses Katheders gute Miktionsparameter festgestellt wurden (Flow: 18ml/s, glockenförmig; Restharn : 0; positive Beurteilung des Operationserfolges nach Cystoskopie durch den Chirurgen der gleichzeitig auch der behandelnde Urologe ist) trat in weiterer Folge ein persistierender Harndrang mit meist sehr geringen Harnmengen auf. Die Analyse der angefertigten Harnkultur ergab eine Harnwegsinfektion mit einer Keimzahl von 10^4 pro ml Klebsiella Oxytoca und Serratia Marescens. Aufgrund einer durchgeführten Resistenzanalyse wurde das Antibiotikum Lidaprim forte (3×1 Tabletten für 14 Tage) verordnet.
Dieses Medikament nehme ich nun seit vier Tagen. Nach „Anfangserfolgen“ am ersten und zweiten Tag stellte sich am dritten und vierten Tag wieder der ständige Harndrang ein. Die Harmenge der – bis zu 10maligen Blasenentleerung tagsüber – liegt jeweils zwischen 100ml und 200ml. Der Flow ist relativ hoch (geschätzt: > 15ml).
Meine Fragen dazu:
– Kann es sein, dass meine Beschwerden, die ich vor der Operation nicht gekannt habe, nicht auf die vermutete Harnwegsinfektion zurück zu führen ist, zumal die Keimzahl mit 10^4 niedrig ist?
– Ist die Verabreichung von Lidaprim in Tablettenform empfehlenswert? (Ich habe gelesen, dass wegen der Hartnäckigkeit der beiden Keime auch eineintravenöse Verabreichung in Frage kommt)
– Wenn es nicht die Harnwegsinfektion ist, welche Ursache(n) sind sonst wahrscheinlich?
– Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Vielen Dank im Voraus.

 

Antwort Prof. Wiedemann

 

Hallo,

 

Ihre Beschwerden sind durch die Operation + den Infekt zu erklären. Geduld! Es kann manchmal bis zu 3 Monate dauern, bis die Wunde innen sich verschlossen hat und die Blase zur Ruhe kommt!

LG

Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann