Seit 2 Monaten immer Harndrang
Guten Tag, vielen Dank für Ihre Zeit und Hilfe.
Ich, männlich, 37 leider seit einigen Wochen unter ständigem Harndrang den ich mir nicht erklären kann.
Ich bin zuvor viel Fahrrad gefahren auf einem sehr unbequemen Sattel für mehrere Stunden und das hat auf jeden Fall gedrückt aber ob es daher kommt kann ich mir kaum vorstellen.
Vor allem abends könnte ich direkt nach dem pinkeln, sofort wieder. Die Blase ist aber leer. Es fühlt sich wie ein Niesreiz an. Selbst bei kleinsten Mengen in der Blase fühlt es sich an als sei die total voll. Schmerzen habe ich keine, bischen abgeschlagen und müde aber das könnte von allem sein.
Der Hausarzt fand in einer Urinprobe Bakterien und schickte mich zum Urologen mit dem Verdacht auf Prostatitis.
Die wiederum fand in der 2.Urinprobe keine Bakterien mehr, machte eine Tastuntersuchung, sowie Ultraschall von Blase und Nieren und konnte erstmal nichts feststellen.
Sie verschrieb mir Doxycyclin 200mg für 10 Tage und Solifenacin 10mg.
Ich bin jetzt durch mit dem Antibiotikum und merke keine Veränderung.
Ich trinke am Tag 2-3 Liter, keinen Alkohol und bin ansonsten gesund, nehme keine Medikamente und hatte noch nie Blasen oder Prostatasymptome.
Meine Frage ist, was mache ich jetzt am besten, die Urologin meinte man könnte eine Ejakulationskultur auf Eigenkosten anlegen, das würde ich sofort machen wenn es hilft.
Also was sind die nächsten Schritte und wie lange dauert es bis sich eine Besserung einstellt. Kann ich selbst noch aktiv was machen, nehmen.
Kann ich meine Freundin im Moment beim Sex anstecken?
Vielen lieben Dank!!
Antwort Prof. Wiedemann
Wenn eine Prostataentzündung ausgeschlossen ist (das macht man üblicherweise mit dem „Tumormarker“ PSA, der in diesem Falle schnell und drastisch ansteigt), kommt noch eine Infektion durch Erreger einer Harnröhrenentzündung (wird sexuell übertragen) – Chlamydien und Mykoplasmen – in Frage, die man in der üblichen Urinkultur nicht findet. Hier ist ein PCR-Test im Harnröhrenabstrich sinnvoll. Ist auch der negativ, kann es immer noch eine „abakterielle“ Prostataentzündung sein, da wären Medikamente zum Abschwellen und Entspannen der Prostata sinnvoll.
LG
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann