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Verstopfter DK durch Sekret – Frage von Bascha21

13.12.
2021

Guten Tag,

meine 96jährige Mutter, nach e. Sturz jetzt bettlägrig, auch stuhlinkontinent, hat letzte Woche Donnerstag, 2.Dez., ihre 1. Impfung gegen Covid19 bekommen. Sie hatte, da dement, inkontinent u.bettlägrig einen Dauerkatheter, der nach Wechsel 2,5 Wochen tadellos reichlich mit hellem, flockenfreien Urin lief. Sie hatte früher oft Blaseninfektionen, die wir aber seit 2 Jahren sehr gut mit D-Mannose und Angocin ohne Antibiotika vermeiden konnten. Am Sonntag morgen, dem 5.Dez. wurde der Beutel vom Katheter ausgewechselt. Danach bekam der Urin im Schlauch viele Eiweißausflockungen und Nachmittags war er schon sehr dunkel (wahrscheinlich mit Blut) und abends lief kein Urin mehr durch und der Katheter musste gezogen werden….er war vollkommen mit Sekret zugesetzt! Ich verhinderte ein erneutes Legen eines Katheters. Bis heute Sonntag, den12.Dez., floss 1 Woche lang, obwohl kein Katheter mehr, weißes, nicht riechendes Sekret heraus. Sie hatte auch seit dem 4.Dez. keinen Stuhlgang mehr, der dann am 8. Dez. ausgeräumt wurde…. der Stuhl war weich, war aber im Enddarm steckengeblieben. Dann gaben wir an 2 Tagen 1/2 Tüte Macrogol und heute am 12.Dez. kam endlich durchfallähnlicher sehr weicher Stuhl. Der Stuhl war die ganze Zeit im After sichtbar (was öfter der Fall ist…… und es kommen immer nur 1-2 cm Stückchen Stuhl heraus) und kam a. mit Miniklistiers nicht heraus. Das Sekret hat auch fast aufgehört. Besteht da ein Zusammenhang oder auch zur Impfung? Kann trotz minimalem Sekret der Katheter wieder gelegt werden (würde nachts die Pflege enorm erleichtern, da Windel sonst einmal nachts gewechselt werden muss)? Was kann die Ursache des Sekrets sein? Was empfehlen Sie? Vielen Dank im Voraus

Antwort von Prof. Wiedemann:

Hallo Bascha21,

vermutlich hat Ihre Mutter geschwitzt nach der Impfung – dadurch weniger Urin – dadurch Verstopfung. Generell kann ein Katheter gelegt werden, auf ordentliche Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH