Reizblase nach Harnwegsinfekt?! – Frage von Tutsi
Rückfrage (18.11.2021):
Es wurden mehrfach Bakterien Kulturen angelegt und es konnte nichts gefunden werden.
Ich kann die Medikamente aufgrund des Stillens nicht nehmen. Mein Sohn ist noch sehr klein und das Abstillen wird noch einige Monate dauern.
Aber so kann ich nicht weitermachen. Mir geht es sehr an die Psyche und ich weiß nicht mehr weiter.
Habe große Angst, dass ich mit diesem permanenten starken Harndrang jetzt leben muss.
Ich freue mich auf einen Rat.
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Tutsi,
Dann könnte man mit pflanzlichen Medikamenten arbeiten. Diese sind in der Wirkung allerdings schwach. Z. B. Goldrutenkrautpräparate wirken Blase-beruhigend.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH
Hallo,
Ich bin sehr verzweifelt. Ich hatte im Juli meine erste Blasenentzündung, die erst nach 2 Wochen diagnostiziert wurde. Daraufhin nahm ich Antibiotika (6 Tage). Bakterien sind weg, aber die Symptome bleiben. Und das ist auch weiterhin so. Ich habe dauerhaften Harndrang, immer wieder Blasenkrämpfe und ziehende Schmerzen im Unterleib und unteren Rücken. Es ist nur schwer aushaltbar.
Ich war nun bei zwei Ärzten, und es konnte nichts festgestellt werden. Ultraschall unauffällig, Blasenspiegelung unauffällig, Harnröhrenmessung unauffällig und auch die Harnstrahlmessung. Fassungsvermögen der Blase bei sehr starkem Harndrang waren 600ml. Meine Urologen raten zu Entspannungsübungen. Meine Physiotherapeutin übt jetzt progressive Muskelrelaxation etc mit mir.
Canephron brachte keine Linderung, diverse homöopathische Mittel inklusive Blasenwickel leider auch nicht. Osteopathie hat auch nichts verändert.
Was kann ich noch tun? Bin drauf und dran, mich an den nächsten Urologen zu wenden, weiß denn niemand wirklich guten Rat?
Bleibt das jetzt für immer so? Ich bin erst 30 und ich stille meinen Sohn noch voll.
Ich wäre für Rat sehr dankbar!
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Tutsi,
was heißt „Bakterien sind weg“? Ist das mit einer Kultur abgesichert? Wenn ja, dann könnten Blase-beruhigende Medikamente helfen. Hier bieten sich „Anticholinergika“ an – sprechen Sie doch mit Ihrem Urologen darüber!
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH