Blasenentzündung – Frage von Mondchen
Ich bekam mit 35 die Gebärmutter entfernt, kam früh in die Wechseljahre und nahm früh Hormontabletten. Seit längerer Zeit habe ich trockene Schleimhäute. Ich bekam wegen Belastungsinkontinenz ein Blasenband nach einer nicht ganz verheilten Blasenentzündung. Durch das Antibiotikum wurde es besser. Dann bekam ich wieder Blasenentzündungen, die mit Antibiotika behandelt und nach kurzen Pausen immer wieder kamen. Ich bekam 1 1-/2 Jahre verschiede Produkte. Manchmal war der Urin mit Bakterien, manchmal ohne. Jetzt habe ich Antibiotika abgesetzt, da es ja doch nicht dauerhaft half und habe 1 Jahr Darmsanierung gemacht, meine Blase behandle ich seit 7 Monaten mit Aqualibra. Das hilft mir bei den Beschwerden, aber wenn ich damit aufhöre, kommen die Reizungen wieder. Können Sie mir bitte einen Rat geben?
Antwort von Prof. Wiedemann:
Hallo Mondchen,
die trockenen Schleimhäute werden durch Östrogentabletten nicht besser. Hier muss lokal behandelt werden mit Creme oder Ovula. Rezidivierende Harnwegsinfekte müssen abgeklärt werden – es kann ja eine Ursache haben. Wenn es keine gäbe, stehen diverse Maßnahmen zur Prophylaxe zur Verfügung – die lokale Östrogenisierung gehört dazu, man kann impfen (so man den Erreger kennt) oder ein schwaches, nur im Harn wirkendes Antibiotikum dauerhaft oder nur nach dem Geschlechtsverkehr geben, es gibt auch Medikamente zum Ansäuern des Harns (das mögen Keime nicht) und – und – und. Sie sollten sich einen findigen und für das manchmal leidige Thema willigen Urologen suchen.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH