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Frage zur interstitiellen Zystitis – von Sellinchen

17.07.
2021

Guten Tag,

aufgrund von vermehrtem Wasserlassen und Harndrang über viele Jahre und einer Auffälligkeit bei einer kürzlich durchgeführten Zystoskopie wurde bei mir eine Distensionsspiegelung vorgenommen. Dort sah man eine entzündlich veränderte Harnblase mit Glomerulationen und korkenzieherartigen Gefäßen mit vermehrter Gefäßzeichnung und Distensionsblutungen. Die Blasenkapazität betrug 700 ml.

Im histologischen Befund steht, dass man im suburothelialen Bindegewebe vereinzelte Teleangiektasien und einzelne Mastzellen sah, im miterfassten Tunica muscularis allerdings nicht. Morphologisch ergeben sich keine eindeutigen Hinweise auf das Vorliegen einer IC, heißt es abschließend. Blasenschmerzen habe ich keine, allerdings ständig leichte Beckenschmerzen und den oben erwähnten Harndrang sowie Toilettengängen halbstündlich.

Mein Urologe meint, die Diagnose IC wäre noch nicht wirklich gesichert, man müsste ggf. weitere Untersuchungen durchführen. Er hat mir erst einmal für ein viertel Jahr Spasmolyt verordnet.

Ich nahm an, dass die Glomerulationen ziemlich eindeutig seien für die IC.

Aktuell habe ich rote und weiße Blutköperchen im Urin, was wohl wieder nicht so richtig zur IC passt oder?

Ich würde mich sehr über Ihre Einschätzung freuen.

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Sellinchen,

ich bin der Meinung Ihres Urologen- bei der IC ist die Schleimhaut nicht entzündlich verändert, und Ihre Symptome sind für IC zu mild. Ich hätte zum Spasmolyt ein Langzeit-Antibiotikum ergänzt.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH