Reizblase seit früher Kindheit – Frage von Lalulala
Hallo,
ich habe seit gefühlt immer ein Problem mit meiner Blase. In der Grundschule und bis ca. 8. Klasse ist es mir mind. jede 2. Woche, tendenziell eher jede Woche, teils noch häufiger so viel ausgelaufen, dass man es sehen konnte. Mittlerweile passiert es noch vielleicht 1 Mal im Monat und irgendwie nur noch zuhause und in der Schule gar nicht mehr. Der Harndrang kommt plötzlich innerhalb einer Sekunde und intensiv eingeschossen, eigl. habe ich nur sehr sehr selten ein Gefühl von leichtem Harndrang, es gibt nur „kein Harndrang“ und „ich pinkel mir gleich ein“.
Meist kommt der Harndrang wenn ich von passiv zu aktiv wechsele (z.B. wenn ich eine Zeitlang auf dem Sofa gesessen hab und dann aufstehe oder wenn ich raus gehe oder beginne, Sport zu machen oder so). Keine Belastungsinkontinenz (Problem taucht NIE auf wenn ich niesen oder Husten muss oder ähnliches). Manchmal laufe ich bevor ich in die Stadt gehe ein paar Minuten in der Wohnung rum und gehe erst dann aufs Klo bevor ich raus gehe, damit der Harndrang nicht direkt beim rausgehen wieder kommt. Manchmal ist es auch so, dass ich auf dem Klo sitze und trotz enormen Harndrang nur wenige Tropfen raus kommen.
Selten geht der Harndrang sogar gar nicht weg, wenn ich schon fertig gepinkelt habe. Schmerzen habe ich im Alltag keine, aber Schmerzen beim Sex. Bei einer Urinuntersuchung wurde keine Entzündung festgestellt. Ich persönlich denke irgw. an eine vegetative Dystonie, eigl. spricht bei mir alles für einen überhöhten Parasympathikus (sehr niedriger Blutdruck und Puls, Antriebsschwierigkeiten, kann mich manchmal einfach nicht aufraffen, mal meinen Hobbies nachzugehen und hänge nur rum, kann mich einfach nicht in Stress bringen auch wenn es vllt. nötig wäre, um mal eine Aufgabe zu erledigen, super Verdauung, nie Probleme mit Magen-Darm, niedrige Atemfrequenz, …)
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Lalulala,
das mit der vegetativen Dystonie darf man erst annehmen, wenn kein organischer Befund vorliegt. So muss zunächst eine Erkrankung des Harntraktes ausgeschlossen werden. Ab zum Urologen!
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH