Botox – Frage von C.D.S.
Rückfrage von C.D.S. (17.1.2021):
Hallo
habe im Dezember erstmalig Erhöhung von 100 auf 200mkgr Botox gespritzt bekommen mit dem „Erfolg“, dass nun gar nichts mehr geht und ich seit Anfang Dezember einen Dauerkatheter gelegt bekommen habe. Ein Auslassversuch war negativ, worauf man dann wieder einen Katheter legte. Ist solch ein Funktionsausfall bekannt? Muss ich nun den Dauerkatheter für mich als Dauerlösung akzeptieren lernen ??
LG
Claudia
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Claudia,
Gott sei Dank ist nicht aller Tage Abend – auch die überschießende Wirkung wird nicht länger als 6 – 9 Monate dauern.
Ich würde aber nicht den Dauerkatheter empfehlen – gerade als Frau kann man lernen, die Blase mit einem „lipstic“-Einmalkatheter zu entleeren – genauso, wie Sie einen Tampon benutzen. Das hat den Vorteil (Dauerkatheter bedeutet Alles oder nichts), dass Sie nur den Restharn entleeren und bemerken, wenn die Blase sich wieder von alleine entleert. Das scheint etwas umständlicher zu sein, ist aber gerade, was Infektionen betrifft, der deutlich bessere Weg – außerdem haben Sie keinen Fremdkörper, keinen Beutel, was alle körperlichen Aktivitäten erleichtert.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH
Rückfrage von C.D.S. (6.3.2020):
Also besser nicht erneut Botox ?? Meine größte Sorge ist natürlich, dass es wieder so endet wie beim letzten Mal …, nochmal werde ich das wohl nicht überleben … kann aber auch nicht mit dieser Inkontinenz leben, die sich nach diesem Vorfall erneut verschlechtert hat. Sollte ich meinen Urologen auf die Neuromodulation ansprechen?
Liebe Grüsse, Claudia
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Claudia,
im Prinzip müsste auch Botox (vorherige Urinuntersuchungen, intraoperative Prophylaxe!) sicher möglich sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH
Ursprüngliche Frage von C.D.S.:
Hallo,
muss mal meine Sorge und Frage loswerden.
Ich hatte Anfang Dezember meinen Botox-Termin … der sich leider zur fulminanten Urosepsis entwickelte und mich eine Niere kostete, Koma usw.
Aus 3 eingeplanten Tagen wurden 5 Wochen.
Das Botox zeigt nun leider 0 Wirkung. Nun müßte ich eigentlich Anfang nächsten Monats einen Termin für die nächste Botox machen … aber ist das ganze nicht spurlos an mir vorbeigegangen und die gnadenlose Angst: was ist wenn …
Kann man nochmal zu Botox raten? Was gibt es noch für Möglichkeiten?
Danke, C.
Antwort von Prof. Wiedemann:
Hallo C.D.S.,
wenn Tabletten nicht wirken und Botox im Fiasko endete (sehr selten), dann wäre Sacrale Neuromodulation eine Lösung.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH